Die amerikanische Zentralbank macht weiterhin unabsichtliche Werbung für Bitcoin, indem Zentralbankchef Jerome Powell sich für weiteres „Gelddrucken“ ausspricht.

In einem Tweet vom 6. November meint Tyler Winklevoss, Mitgründer der Kryptobörse Gemini, dementsprechend, dass die jüngste Rede von Powell „ein Code für den Kauf von Bitcoin“ ist.

Powell: Kongress soll weitere Eingriffe bewilligen

Powell hatte die entsprechenden Äußerungen wiederum am 5. November im Rahmen einer Pressekonferenz zur aktuellen Wirtschaftslage und möglichen geldpolitischen Maßnahmen gemacht.

Dabei gab bekräftigte er erneut, dass die amerikanische „Federal Reserve“ die Bandbreite ihrer Möglichkeiten noch nicht gänzlich ausgeschöpft habe. Allerdings sollte angemerkt werden, dass die US-Zentralbank in Zusammenwirkung mit der Regierung des Landes bereits stark in die Aktienmärkte eingegriffen hat, Finanzspritzen injiziert hat und Hilfszahlungen an die Bevölkerung verteilt hat.

„Ich denke, dass wir einen stärkere Erholung der Wirtschaft haben werden, wenn wir ein wenig fiskale Unterstützung einbringen, wo es passt...der Kongress hält dies ebenfalls für sinnvoll“, wie Reuters den Zentralbankchef zitiert.

Bitcoin-Fürsprecher warnen immer wieder vor den langfristigen Folgen von kurzfristigen Eingriffen in die Wirtschaft durch Staat und Zentralbank, was an der immer größer werdenden Staatsverschuldung in den USA und in anderen Ländern zu erkennen ist.

Die Bücher der „Fed“ wiesen am Freitag knapp 7,14 Bio. US-Dollar aus, während die Staatsverschuldung erstmals in der Geschichte über 27,2 Bio. US-Dollar geklettert ist.

Verschuldung der Fed. Quelle: Federal Reserve

Keine BTC mehr übrig?

Mit ihren geldpolitischen Eingriffen folgt die Zentralbank der Theorie, dass die Wirtschaft allen voran durch Nachfrage gesteuert wird, weshalb Finanzspritzen einen „ankurbelnden“ Effekt haben sollen. Bitcoin ist derweil ganz einfach von Angebot und Nachfrage gesteuert, ein Mechanismus, der angesichts der aktuellen Kletterpartie der Kryptowährung bestens zu funktionieren scheint.

Der Krypto-Marktführer hat seit Beginn der Woche mehr als 15 % zugelegt und damit Sphären erreicht, die zuletzt Ende 2017 erreicht wurden.

Laut dem Krypto-Analysten PlanB und einigen seiner Kollegen, kommt dies nicht überraschend, denn gemäß dem sogenannten Stock-To-Flow Prognosemodell, dass die vorhandene Umlaufmenge von Bitcoin (Stock) ins Verhältnis zur Anstiegsrate (Flow) setzt, ist eine solche Kursentwicklung nach dem „Halving“ im Mai die logische Konsequenz. Und tatsächlich scheinen die Anleger, dieser Vorhersage zu folgen.

 

Zu den Investoren gehören inzwischen nicht mehr nur Privatanleger, denn auch institutionelle Investoren entdecken die Kryptowährung zunehmend für sich. Der Zahlungsdienstleister Square hat im dritten Quartal 2020 80 % seiner Einnahmen allein durch Bitcoin gemacht.

 

„Es gibt keine Bitcoin mehr zu verkaufen“, wie der Twitter-Nutzer Girevik die momentane Lage zusammenfasst.