Ein ehemaliger Wirtschaftsberater von US-Präsident Trump hat sich positiv über die Facebook Kryptowährung Libra geäußert. Dies geht am 24. Juni aus einem Bericht von Yahoo Finance hervor.
So gab Stephen Moore, der als politisch konservativer Ökonom bekannt ist, gegenüber Yahoo Finance an, dass er Libra „insgesamt für eine gute Sache“ hält. Diesen Schluss erklärt er, wie folgt:
„Das ist eine ganz spannende Entwicklung, denn mit Libra bekommen die Zentralbanken erstmals Konkurrenz durch eine privatwirtschaftliche Währung.“
Ethereum Mitgründer Joseph Lubin hatte Libra hingegen zuletzt kritisiert, da er in der vermeintlichen Kryptowährung eine gewisse Ähnlichkeit zur Funktionsweise der Zentralbanken sieht. So bezeichnete er Libra als „einen zentralisierten Wolf im dezentralisierten Schafspelz“, womit er darauf anspielt, dass die Facebook Kryptowährung von einem Großkonzern verwaltet wird, was dem freiheitlichen, unabhängigen Grundgedanken der Blockchain-Technologie widerspricht. Lubin argumentiert dahingehend:
„Uns bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass Libra irgendwann zu einem offenen und dezentralisierten System wird, in dem jeder an der Validierung der Blockchain mitwirken kann, damit die Macht über das Netzwerk nicht nur bei den handverlesenen 28 Partnerunternehmen liegt.“
Stephen Moore hat 2012 den Präsidentschaftskandidaten Herman Cain unterstützt und hat 2016 an der Wahl von Donald Trump mitgewirkt. Darüber hinaus hat er Trump während seiner Amtszeit im Hinblick auf Steuersenkungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen beraten.
Weltweit haben sich Politiker und Regierungsführer bisher überwiegend kritisch zu Libra geäußert. So zeigte sich der französische Wirtschafts- und Finanzminister besonders harsch, da er befürchtet, dass Facebook sich mit seiner Kryptowährung „auf dem Hoheitsgebiet der Staaten bewegt“. Allerdings müsse das Privileg, eine Währung herauszugeben, „in den Händen der Staaten bleiben und dürfe nicht privaten Konzernen zufallen, die eigene Interessen verfolgen“. Le Maire hat bereits die Zentralbanken der G7-Staaten dazu aufgefordert, über die gesetzliche Regulierung von Libra zu beraten.
Jerome Powell, der Gouverneur der amerikanischen Zentralbank, hat den Facebook Stablecoin ebenfalls kommentiert, wobei er sowohl dessen Chancen als auch die etwaigen Risiken sieht. Damit schließt er sich der Einschätzung des Gouverneurs der englischen Zentralbank an, der in dem Projekt zwar einen gewissen Mehrwert sieht, was allerdings keinen „Freifahrtschein“ bedeuten würde.
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