Die insolvente Kryptobörse FTX will ihre Digitalwährungs-Futures- und Abrechnungsstelle LedgerX verkaufen. Diese Pläne, sowie der Verkauf anderer Unternehmen wurden vom US-Treuhänder am 7. Januar angefochten, wie Reuters berichtet.

Dem Dokument zufolge hat der US-Treuhänder Andrew Vara eine unabhängige Untersuchung vor einem möglichen Verkauf gefordert. Er erklärte, dass wertvolle Informationen zur Insolvenz der Börse kompromittiert werden könnten. Im Dokument heißt es:

"Der Verkauf von potenziell wertvollen Klagegründen gegen die Führungskräfte und Mitarbeiter der Schuldner oder andere Personen oder Unternehmen sollte nicht erlaubt werden, bis es eine vollständige und unabhängige Untersuchung aller Personen und Unternehmen gab, die in rechtswidrige Handlungen, Fahrlässigkeit oder andere strafbare Handlungen verwickelt gewesen sein könnten."

Um das Geld wieder zu beschaffen, das die Kunden der Börse verloren haben, plant die neue Verwaltung und FTX, seine Filialen in Japan und Europa zu verkaufen. Auch die Derivatebörse LedgerX und die Aktien-Abrechnungsplattform Embed sollen verkauft werden. In einem Dokument vom 15. Dezember haben die Anwälte von FTX erklärt, dass der Verkauf dieser Unternehmen ihren Wert in der FTX-Vermögensmasse maximieren würde. 

 

Die FTX-Anwälte haben auch gesagt, dass der Verkauf dieser Filialen einfacher wäre, da diese erst kürzlich übernommen worden seien und unabhängig von FTX betrieben werden. Die Auktionen der Unternehmen sollten im Februar beginnen. Zunächst sollte Embed und dann weitere 3 Unternehmen im März versteigert werden.

FTX Japan musste sein Betrieb aussetzen und Verbesserungen vornehmen, als die Muttergesellschaft in Insolvenz ging. FTX Europe wurden ebenfalls Lizenzen weggenommen und der Betrieb ausgesetzt, weil die Wertpapieraufsicht von Zypern das gefordert hatte, wie Cointelegraph berichtete.

Lieber 110 Parteien haben Interesse an der Übernahme von einer oder mehr der 134 Unternehmen, die in dem Insolvenzverfahren verwickelt sind. FTX hat mit anderen Parteien bereits 26 Geheimhaltungsvereinbarungen geschlossen.

Der FTX-Gründer und ehemalige CEO Sam Bankman-Fried plädiert in Bezug auf alle ihm vorgeworfenen Straftaten im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Kryptobörse am 3. Januar auf nicht schuldig. Ihm werden etwa Überweisungsbetrug, Wertpapierbetrug und Verstöße gegen das Wahlkampfspendengesetz vorgeworfen.