Während die Ermittlungen zum Kollaps der FTX munter weitergehen, hat Nishad Sing, der ehemalige Chefentwickler der Kryptobörse, es nun dem früheren FTX-Mitgründer Gary Wang und der Alameda-Chefin Caroline Ellison gleichgetan und einen Deal mit der Staatsanwaltschaft gemacht.

Wie Bloomberg am heutigen 10. Januar berichtet, hat sich Singh bereits am 2. Januar mit dem United States Attorney for the Southern District of New York zusammengesetzt, um Strafvergünstigungen und eingeschränkte Immunität in dem Verfahren zu erhalten. In dem ersten Treffen mit der Staatsanwaltschaft hat diese zunächst wohl ausgelotet, ob der frühere FTX-Chefentwickler überhaupt verwertbare Informationen für das Strafverfahren gegen den ehemaligen FTX-Chef Sam Bankman-Fried liefern kann.

Neben den überwiegenden Betrugsvorwürfen sieht sich Bankman-Fried auch einer Anklage wegen Verstößen gegen das Parteispendengesetz ausgesetzt. Allen voran an dahingehenden Informationen von Singh soll die Staatsanwaltschaft interessiert sein.

Singh hatte im Laufe seiner Zeit bei der Kryptobörse selbst beträchtliche politische Spenden gemacht und könnte deshalb helfen, die genaue politische Einflussnahme der FTX aufzudecken.

Falls der Chefentwickler tatsächlich wertvolle Informationen vorbringen kann, könnte die Staatsanwaltschaft ihm im besten Fall eine Einigung anbieten und die Anklage fallen lassen.

Mit Wang und Ellison haben bereits zwei führende Köpfe des FTX-Konzerns Einigungen mit der Staatsanwaltschaft erzielt.

Anschließend hatte Staatsanwalt Damian Williams im Dezember 2022 eine Warnung an alle ehemaligen Führungskräfte von FTX und Alameda Research ausgesprochen, dass sich diese „stellen sollten, ehe wir sie finden“.

Wie am 5. Januar berichtet wurde, hat inzwischen allerdings auch die amerikanische Börsenaufsicht SEC Ermittlungen gegen Singh wegen Beihilfe zum Anlagebetrug aufgenommen.