FTX-Mitbegründer Zixiao „Gary“ Wang wurde am 20. November vor einem US-Bezirksgericht in New York zu einer Haftstrafe und der Einziehung von Vermögenswerten verurteilt. Damit ist er nun die fünfte und letzte Führungskraft, die im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Kryptobörse im Jahr 2022 verurteilt wurde.
Wang bekannte sich im Dezember 2022 zusammen mit der ehemaligen CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, des Betrugs schuldig. Für ihre Beteiligung an dem Betrugsprojekt, bei dem sie zugab, sich mit dem FTX-Mitbegründer Sam Bankman-Fried verschworen zu haben, um 8 Milliarden US-Dollar zu stehlen, erhielt Ellison eine zweijährige Haftstrafe.
Führungsriege von FTX muss ins Gefängnis
Richter Lewis Kaplan war für alle fünf Fälle zuständig und verhängte bereits Haftstrafen für Ellison, Bankman-Fried (25 Jahre) und den ehemaligen Co-CEO von FTX Digital Markets, Ryan Salame (7,5 Jahre).
Wangs Strafe umfasst die Verbüßung einer Haftstrafe, drei Jahre Bewährung und den Einzug aller unrechtmäßig erworbenen Vermögenswerte. Kaplans Urteil in dem Fall deckt sich mit dem des ehemaligen technischen Leiters von FTX, Nishad Singh.
Sing wurde in einem Urteil vom Oktober zu einer Haftstrafe plus Bewährung verurteilt, wobei Kaplan die Kooperation des ehemaligen Geschäftsführers als strafmildernden Faktor anführte.
Kooperativ und geständig
Richter Kaplan wies auch auf die Kooperation von Wang als Grund für seine relativ geringe Strafe hin. Einem Bericht der New York Times zufolge sagte Kaplan im Gerichtssaal, er habe „noch nie so etwas gesehen wie das, was hier passiert ist“, und fügte hinzu, dass Wang „eine Menge Anerkennung verdient“ habe, nachdem er sich schuldig bekannt und sich verpflichtet habe, die Behörden zu unterstützen.
Wang zeigte sich vor Gericht erneut reumütig:
„Ich habe den einfachen Weg gewählt, den feigen Weg, anstatt das Richtige zu tun. Ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen, Wiedergutmachung zu leisten.“
Nach dem Urteilsspruch wird die nächste Phase der laufenden FTX-Strafverfolgung beginnen, wenn die Anwälte von Bankman-Fried versuchen, ihren Mandanten durch das Berufungsverfahren freizubekommen.
Das Anwaltsteam von Bankman-Fried hatte bereits im April, nur zwei Wochen nach seiner Verurteilung, Berufung eingelegt. Im September reichten sie neue Unterlagen ein, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens mit einem neuen Richter zu beantragen, unter dem Vorwand, dass Bankman-Fried nicht fair verurteilt worden sei.
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