Die Anwälte von Sam „SBF“ Bankman-Fried haben offiziell Berufung gegen die Verurteilung und das verhängte Strafmaß des ehemaligen FTX-Chefs eingereicht.
In einer am 11. April beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York eingereichten Mitteilung erklärte Anwältin Alexandra Shapiro, dass Bankman-Fried beabsichtige, gegen seine Verurteilung durch die Geschworenen in sieben Anklagepunkten und gegen die von Richter Lewis Kaplan verhängte Strafe von 25 Jahren Haft im Bundesgefängnis Berufung einzulegen. Die Anwälte von SBF gaben vor diesem Hintergrund an, dass sie bereits bei der Anhörung zur Strafzumessung am 28. März Berufung einlegen wollten, so dass die Einreichung erwartet wurde.

Der Antrag kam zwei Wochen nach der Anhörung zur Verurteilung von Bankman-Fried, bei der Richter Kaplan auch eine Strafzahlung von 11 Milliarden US-Dollar anordnete. Am 8. April baten die Anwälte des ehemaligen FTX-Geschäftsführers den Richter zudem, eine Anordnung zu genehmigen, die es SBF erlaubt, für die Dauer des Berufungsverfahrens im Metropolitan Detention Center in Brooklyn zu bleiben und nicht in einem Bundesgefängnis in der San Francisco Bay Area.
Der Fall gegen Bankman-Fried und seine Mitstreiter begann im November 2022, nachdem die Kryptobörse FTX Liquiditätsprobleme hatte und Konkurs anmeldete. SBF wurde auf den Bahamas verhaftet – wo sich zu dieser Zeit die Büros des Unternehmens befanden – bevor er an die USA ausgeliefert und wegen Betrugs angeklagt wurde. Ein Geschworenengericht verurteilte Bankman-Fried im November 2023 wegen sieben Kapitalverbrechen.
Betroffene Krypto-Nutzer scheinen geteilte Meinungen über das Urteil von Richter Kaplan zu haben. Viele meinten, dass 25 Jahre angesichts des Schadens, den Bankman-Fried Tausenden von FTX-Kunden zugefügt hat, unzureichend seien, während andere andeuteten, dass die Zeit im Gefängnis eine wirksame Abschreckung für böswillige Akteure in der Branche sein könnte.
Der Antrag von Bankman-Fried wird nun wahrscheinlich an den Zweiten Bundesberufungsgerichtshof weitergeleitet, wo ein Gremium von Richtern entscheiden könnte, ob es die Verurteilung des ehemaligen FTX-Geschäftsführers vor einem Bundesgericht bestätigt oder die Entscheidung aufhebt und die Grundlage für ein mögliches neues Verfahren schafft. Aus Shapiros Schreiben ging jedoch nicht hervor, aus welchen Gründen SBF in Berufung gehen will.
Die Anhörungen zur Verurteilung von Bankman-Frieds Mitstreitern bei FTX und Alameda Research, darunter Ryan Salame, Caroline Ellison, Gary Wang und Nishad Singh, schreiten derweil voran – Salames Urteil ist für den 28. Mai angesetzt. Die vier Personen haben sich allesamt schuldig bekannt und bereits vor der Verhandlung gegen SBF jeweils einen Deal akzeptiert.
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