Nur einen Monat nach dem spektakulären Zusammenbruch der Kryptobörse FTX und 130 zugehörigen Firmen des Konzerns will ein ehemaliges hochrangiges Mitglied aus der Geschäftsführung nun Geld für sein eigenes Startup einsammeln.

Brett Harrison, der zuvor Präsident der FTX US war, ersucht aktuell 6 Mio. US-Dollar Investitionskapital, um sein Startup auf die Beine zu stellen, das Trading-Software für institutionelle Investoren bereitstellen will. In der entsprechenden Finanzierungsrunde rechnet Harrison mit einem Unternehmenswert von satten 60 Mio. US-Dollar.

Allerdings war Harrison bereits am 27. September von seinem Posten als Präsident der FTX US zurückgetreten und in beratende Funktion gewechselt, also mehr als einen Monat bevor es dann zum spektakulären Crash des FTX-Konzerns kam. Aus diesem Grund ist im Anschluss nicht unmittelbar ins Fadenkreuz der Öffentlichkeit geraten, was die Verantwortlichkeit für den Kollaps angeht.

Vielmehr zeigte sich Harrison auf Twitter „überrascht und traurig“, als FTX-Chef Sam Bankman-Fried und viele seiner ehemaligen Kollegen die Plattform vor wenigen Wochen scheinbar plötzlich in die Zahlungsunfähigkeit getrieben haben. Die Krypto-Community ist jedoch nicht vollends überzeugt, was die Beteuerungen des ehemaligen Mitglieds der Führungsriege betrifft.

So meint ein Nutzer stellvertretend, dass sich Harrison wohl „noch gerade so rechtzeitig aus dem Staub gemacht“ hat, während ein anderer darauf hinweist, dass der Ex-Präsident inzwischen mehrere Tweets gelöscht hat, in denen er die Zahlungsfähigkeit der FTX US betont.

Der Umgang mit der Krise ist unter den einzelnen Teilen des FTX-Konzerns derweil ganz unterschiedlich. So hat die FTX Japan, die ebenfalls unter den 134 FTX-Firmen ist, die Insolvenz angemeldet haben, inzwischen einen Rettungsplan formuliert, um Kundengelder zurückzuholen.

Am 1. Dezember hat die FTX Japan entsprechend bestätigt, dass die Nutzergelder bei ihr getrennt von den firmeneigenen Vermögen gehalten wurden, weil dies in Japan rechtlich so vorgesehen ist.

Aus diesem Grund liegt der Fokus nun darauf, schnellstmöglich wieder die Auszahlungen in Betrieb nehmen zu können. Im Idealfall soll dies noch bis Ende 2022 gelingen.