Die Staatskasse könnte aufgrund gestiegener Kurse für Bitcoin und andere Kryptowährungen für das Jahr 2020 1,28 Milliarden Euro an zusätzlichen Steuern einnehmen. Die meldete das Handelsblatt am 15. Januar unter Verweis auf eine jüngst veröffentlichte Studie.

Starker Anstieg der Steuereinnahmen

Das Kryptosteuer-Startup Blockpit, das Frankfurt School Blockchain Center und die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Andres hatten gemeinsam untersucht, wie sich die zuletzt stark gestiegenen Kurse von Bitcoin und Co. auf die zu versteuernden Gewinne ausgewirkt haben.

Blockpit wertete dafür anonyme Nutzerdaten aus und ermittelte auf deren Basis einen “durchschnittlichen Nutzer”. Das Portfolio dieses durchschnittlichen Kryptoanlegers hatte zum Stichtag 31. Dezember 2020 einen geschätzten Wert von 32.129 Euro und im gesamten Steuerjahr erzielte dieser steuerpflichtige Gewinne von 10.836 Euro sowie steuerfreie Gewinne in Höhe von 7.558 Euro.

Die geschätzten Steuereinnahmen machen laut der Studie etwa zwei Prozent des gesamten Einkommensteueraufkommens des Jahres 2019 aus und liegen fast doppelt so hoch als im vorherigen Rekordjahr 2017 mit 726 Millionen Euro.

FDP beklagt unklare Steuerregeln

Was die Rechtslage zur Besteuerung betrifft, herrscht in Deutschland seit Jahren Stillstand. Dies kritisiert unter anderem die in Krypto-Fragen sehr aktive FDP-Bundestagsfraktion. Deren Finanzexperte Frank Schäffler wirft der deutschen Bundesregierung deshalb Tatenlosigkeit vor und warnt, Deutschland könnte beim Thema Kryptowährungen im internationalen Vergleich den Anschluss verpassen.