Bitcoin (BTC) fiel am 18. April unter die Unterstützung bei 40.000 US-Dollar. Aufgrund der Korrektur um 15 Prozent in den letzten zwei Wochen heißt es in Prognosen nun, dass der Kurs auf 30.000 US-Dollar fallen könnte. 

Unterdessen herrscht immer noch regulatorische Unsicherheit. Dabei sind insbesondere die gescheiterten europäischen Regulierungsvorschläge im Zusammenhang mit Identitätsprüfungen und Geldwäschebekämpfung bei "unhosted" Wallets hervorzuheben. Seit letzter Woche fordern Börsen allmählich zusätzliche Informationen über ihre Nutzer, was bei Händlern für Unbehagen sorgt.

Europäischer Regulierungsvorschlag sorgt für Unruhe

Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments stimmte am 14. März für ein Verbot oder eine Einschränkung von Proof-of-Work Kryptowährungen, aber die vorgeschlagene Änderung wurde vertagt.

Kürzlich hat die Kryptowährungsbörse Bitstamp ihre Kunden in einer E-Mail am 13. April über die laufenden Anpassungen der Richtlinien auf der Plattform informiert. Die Börse hat dabei um zusätzliche Informationen gebeten.

Bitstamp will von den Nutzern nun etwa wissen, welche Nationalität sie haben, wo sie geboren sind und wo sich ihr steuerlicher Wohnsitz befindet. Zudem fordert die Börse Dokumente, die die Herkunft der Kryptowährung und das Jahreseinkommen belegen.

Am 14. April bezeichnete die gemeinnützige Gruppe Coin Center die Ergänzungen der US-Wertpapieraufsicht SEC vom 18. März zur Definition des Begriffs "Börse" als "verfassungswidrige Übertreibung". Wenn der Vorschlag zu einer SEC-Regel wird, wird das einige dezentrale Plattformen wahrscheinlich dazu zwingen, sich als Börse zu registrieren.

Es gibt nicht nur negative Nachrichten für den Sektor, denn weitere kryptofreundliche Namen sollen nun in die US-Regierung kommen.

Am 15. April kündigte US-Präsident Joe Biden an, den Juraprofessor Michael Barr als stellvertretenden Aufsichtsvorsitzenden der Zentralbank nominieren zu wollen.

Barr war von 2015 bis 2017 Mitglied des Beirats von Ripple Labs und war dann unter dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama als stellvertretender Sekretär des Finanzministeriums für Finanzinstitute tätig.

Wir wollen mal sehen, wie sich die Händler positioniert haben. Dazu analysieren wir die Indikatoren bei den Bitcoin-Derivaten.

Margenhändler zunehmend optimistisch

Beim Margenhandel können Anleger Kryptowährungen leihen, um ihre Position mit Hebeln zu verstärken und so die Rendite zu erhöhen. Man kann etwa Kryptowährungen kaufen, indem man Tether leiht und höhere Investitionen macht.

Auf der anderen Seite können Bitcoin-Kreditnehmer die Kryptowährung nur leerverkaufen, da sie auf einen Kursrückgang wetten. Anders als bei Futures ist das Gleichgewicht zwischen Margen-Long- und -Short-Positionen nicht immer ausgeglichen.

OKEx USDT/BTC Margenhandel, Verhältnis. Quelle: OKEx

Der obige Chart zeigt, dass die Händler in letzter Zeit mehr USD Tether (USDT geliehen haben, da das Verhältnis von 13 am 14. März auf aktuell 17 gestiegen ist. Je höher der Indikator liegt, desto zuversichtlicher sind die professionellen Händler in Bezug auf den Bitcoin-Kurs.

Dabei muss man erwähnen, dass am 11. April ein Niveau von 20 erreicht wurde. Das war der höchste Stand seit sechs Monaten und deutet auf Optimismus hin.

Bitcoin-Optionen zeigen, dass Angst vorherrscht

Es wurde jedoch schwierig, die nächste Bewegung des Marktes vorherzusehen, da Bitcoin letzte Woche bei etwa 40.000 US-Dollar allmählich stagnierte. Dennoch ist der 25-Prozent-Delta-Skew ein deutliches Zeichen, wenn Arbitrage-Handelsplätze und Market Maker überhöhte Preise für Aufwärts- oder Abwärtsschutz verlangen.

Der 25-Prozent-Delta-Skew vergleicht äquivalente Call- (Kauf) und Put-Optionen (Verkauf). Der Indikator wird positiv, wenn "Angst" vorherrscht, weil die Prämie für schützende Put-Optionen höher ist als die für Call-Optionen.

Bitcoin 30-Tage-Optionen, 25-Prozent-Delta-Skew: Quelle: Laevitas.ch

Wenn Trader einen Einbruch des Bitcoin-Kurses befürchten, steigt der Skew-Indikator auf über 8 Prozent. Erwarten sie einen Kursanstieg, fällt der Skew-Indikator auf -8 Prozent.

Wie oben dargestellt, lag der Indikator am 8. April bei 8 Prozent, und damit bei "Angst". Davor lag er 30 Tage lang im neutralen Bereich. Als Bitcoin auf unter 43.000 US-Dollar gefallen ist, schlug der 25-Prozent-Delta-Skew in eine bärische Stimmung um.

Trotz des negativen Indikators, der bei den Bitcoin-Optionen zu sehen ist, deuten die Margen-Handelsdaten darauf hin, dass diese Arbitrage-Handelsplätze und Market Maker zuversichtlich sind, dass sich der Rückgang unter 40.000 US-Dollar nicht lange halten wird.

Das Margenverhältnis auf OKX zeigt, dass professionelle Händler nach einem 15-prozentigen BTC-Kursanstieg innerhalb von 14 Tagen noch optimistischer geworden sind. Das sollte denjenigen, die zurzeit im Minus sind, ein Trost sein.

Dennoch sollte man auch die bärischen Put-Optionen, die mit einem Aufschlag gehandelt werden, nicht ignorieren. Das signalisiert, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs nach wie vor groß ist. Daher ist es manchmal am besten, nichts zu tun, abzuwarten und auf mehr Klarheit bei der Kursentwicklung zu warten.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment - und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.