Der Vorsitzende des Finanzstabilitätsrates Klaas Knot hat in einem Brief vom 20. Februar an die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G20-Länder erläutert, wie die Organisation dieses Jahr wichtige Bedrohungen für die Finanzstabilität angehen wolle. Krypto-Vermögenswerte und DeFi sind ebenfalls wichtige Punkte auf der Liste der Herausforderungen des FSB. Vom 24. bis zum 25. Februar treffen sich die G20-Minister und Bankiers in Indien.

Der FSB hat Knot zufolge ein "ambitioniertes Arbeitsprogramm", um ein regulatorisches Rahmenwerk für Krypto-Assets zu finalisieren. Der FSB ist eine beratende Behörde, die von der G20 eingerichtet wurde und zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gehört. Er hat keine Durchsetzungsbefugnisse.

Der FSB signalisierte in einem Bericht vom 16. Februar, dass er den DeFi-Bereich aufgrund der potenziellen Verbindungen mit dem traditionellen Finanzwesen genauer beobachten wolle. Für einige Stablecoins könnten die Empfehlungen im geplanten Rahmenwerk schlechtes bedeuten:

"Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Arbeit des FSB zu dem Schluss kam, dass viele bestehende Stablecoins derzeit nicht den hohen Standards dieser Empfehlungen und den internationalen Standards und dem umfassenden Leitfaden des BIZ-Ausschusses für Zahlungen und Marktinfrastruktur und der Internationalen Organisation der Wertpapierkommissionen entsprechen würden."

Der Leitfaden, der von der BIZ und der Internationalen Organisation der Wertpapierkommissionen im Juli herausgegeben wurden, will das Prinzip "gleiches Risiko, gleiche Regulierung", das für den Finanzmarkt gilt, auch auf Stablecoins anwenden. Diese Prinzipien wurden im Jahr 2012 als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 herausgegeben.

Wenn der FSB seine endgültigen Empfehlungen für die Regulierung und Aufsicht im Hinblick auf Krypto-Vermögenswerte und Stablecoins im Juli veröffentlicht, wird der Rat Empfehlungen für spezifische, standardsetzende Behörden abgeben und die Implementierung überwachen. 

Knot schrieb dazu noch: "Die angemessene Regulierung von Krypto-Vermögenswerten auf Grundlage des Prinzips 'gleiche Aktivität, gleiches Risiko, gleiche Regulierung' ist der Anfang für eine starke Basis, um potenzielle Vorteile im Zusammenhang mit dieser Form von Finanzinnovation auszuschöpfen und dabei die Risiken einzugrenzen."

Im Brief hieß es zudem noch, dass einer der Treiber des Wachstums von Krypto-Vermögenswerten die "Unzufriedenheit mit dem bestehenden System der grenzüberschreitenden Zahlungen" sei. Er fügte hinzu, der FSB werde einen Bericht über die nächsten Schritte im G20-Entwicklungsplan zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zahlungen bei der geplanten Sitzung vorlegen.