Besonders kleine Krypto-Unternehmen und Startups könnten von dem neuen europäischen Krypto-Regulierungsentwurf Markets in Crypto-assets (MiCA) profitieren, wie Martin Bruncko, der Vizepräsident Europa von Binance, meint.

Cointelegraph hat Bruncko im Rahmen der Web Summit Conference in Lissabon Anfang November zum exklusiven Interview getroffen, in dem die ranghohe Binance-Führungskraft über das Wachstum der Kryptobörse in Europa und die Chancen auf dem Kontinent gesprochen hat.

Am 10. Oktober hat das Europaparlament die MiCA bereits vorläufig verabschiedet. Der Regulierungsentwurf zielt darauf ab, einen einheitlichen Rahmen für den Umgang mit Kryptowährungen in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) zu schaffen.

Bruncko begrüßt das, denn gegenüber Cointelegraph gibt er zu bedenken, dass der europäische Kryptomarkt zurzeit noch sehr fragmentiert ist, denn in allen 27 Ländern gibt unterschiedliche rechtliche Voraussetzungen, die von „sehr einschränkend bis zu nicht vorhanden“ reichen. Für Krypto-Unternehmen bedeutet dies in Europa sehr viel zeitlichen und finanziellen Aufwand, um sicherstellen zu können, dass die gesetzlichen Vorgaben in allen Regionen ordnungsgemäß eingehalten werden:

„Das ist das momentane Problem und genau darum freuen wir uns so auf die MiCA, denn dadurch bekommen wir einen einheitlichen Markt.“

In diesem Zusammenhang führt Bruncko aus, dass in der momentanen Konstellation besonders kleine Unternehmen Probleme haben, die in Europa expandieren wollen, da in jedem Land neue Anforderungen an die Compliance gestellt werden:

„Im Prinzip ist [MiCA] für alle Krypto-Unternehmen in Europa ein Segen, denn dadurch bekommen wir, wie erwähnt, einen einheitlichen Markt. Das macht es so viel einfacher, zu wachsen und zu skalieren.“

Startups bzw. Unternehmen in der Frühphase könnten sich so mehr auf ihr Wachstum konzentrieren, anstatt Ressourcen für rechtliche Belange und Compliance bereitstellen zu müssen.

Für die Binance ist Europa ohnehin ein wichtiger Markt, da hier eine der größten und ältesten Kryptobranchen der Welt beheimatet ist. Die Bereitschaft zur finanziellen Innovation und die Ansiedlung von führenden Fintech-Unternehmen machen die Region zu einem der wichtigsten Märkte für die Kryptobörse:

„Viele große Krypto-Projekte haben in Europa ihren Anfang genommen. Im Prinzip wurde Ethereum in London, der Schweiz und einigen anderen Ländern gegründet. Seitdem kommen viele sehr erfolgreiche und einflussreiche Krypto-Projekte aus Europa.“

Bruncko arbeitet mit Nachdruck daran, dass seine Krypto-Handelsplattform auch in der aktuellen Lage größtmögliche Compliance im europäischen Raum erreicht. In fünf Ländern konnte sich Binance bereits eine offizielle Zulassung sichern.

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