Der Oberste Gerichtshof von Montenegro in Podgorica hat Medienberichten zufolge eine Entscheidung erlassen, mit der die Frage der Auslieferung des Terra-Gründers Do Kwon an die Vereinigten Staaten oder Südkorea auf den Justizminister des Landes übertragen wird.
Einem Bericht der montenegrinischen Nachrichtenagentur Vijesti vom 10. April zufolge wird Justizminister Andrej Milović also die endgültige Entscheidung darüber treffen, ob und an welches Land Kwon ausgeliefert werden soll. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem der Oberste Gerichtshof Montenegros einem Antrag auf Rechtmäßigkeitsschutz gegen eine Entscheidung der Vorinstanz stattgegeben hatte, die seine Auslieferung an Südkorea ermöglicht hätte.
Die Behörden in Montenegro nahmen Kwon im März 2023 fest, weil er bei dem Versuch, das Land zu verlassen, gefälschte Reisedokumente benutzt hatte. Berichten zufolge kann er sich weiterhin frei in Montenegro bewegen, solange gerichtlich geklärt wird, ob der ehemalige Terra-Chef in die USA oder nach Südkorea ausgeliefert wird.
Kwon und andere Mitarbeiter von Terraform sollen beim Zusammenbruch der Plattform im Mai 2022 für Betrug und Lügen gegenüber Anlegern verantwortlich gewesen sein. Am 5. April befand ein Geschworenengericht das Unternehmen und Kwon im Rahmen eines von der US-Börsenaufsicht SEC angestrengten Zivilverfahrens des Betrugs für schuldig. Der Mitbegründer von Terraform Labs könnte in den USA und Südkorea zudem strafrechtlich belangt werden.
Kwons Fall in Montenegro wurde von Gericht zu Gericht verschoben, da seine Anwälte weiterhin Anträge und Berufungen zum Verfahren einreichen. Es ist unklar, ob das Anwaltsteam auch gegen das Urteil vom 10. April Berufung einlegen will.
Der ehemalige Finanzchef von Terraform Labs, Han Chang-joon, der zusammen mit Kwon in Montenegro verhaftet wurde, wurde im Februar bereits an Südkorea ausgeliefert. Die Behörden in Südkorea haben darüber hinaus mehrere Personen angeklagt, die mit Terraform in Verbindung stehen, darunter Mitbegründer Hyun-seong Shin.
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