Australische Verbraucher haben letztes Jahr Kryptowährung im Wert von 1,7 Mio. Euro verloren, wie es im vom australischen Wettbewerbs- und Verbraucherausschuss (ACCC) veröffentlichten jährlichen Bericht zu Betrügereien vom 21. Mai heißt.

Die Analyse des ACCC zeigt, dass die Verwendung digitaler Währungen als Zahlungsmethode bei Betrugsfällen im letzten Quartal 2017 ihren Höhepunkt erreichte. Von Januar bis September wurde berichtet, dass fast 85.000 Euro pro Monat bei Betrügereien mit Kryptowährungen verloren gegangen sind. Im Dezember wurden Verluste in Höhe von über 590.000 Euro gemeldet. Der durchschnittliche Verlust im Dezember ist von 1595 Euro im Januar auf 11.180 Euro gestiegen.

Unter den wichtigsten Mitteln zur Täuschung von Nutzern hat die Kommission falsche Initial Coin Offerings (ICO), Pyramidensysteme und Ransomware-Zahlungen hervorgehoben:

"... anstatt eines direkten Kaufs von Kryptowährungen, sind viele in Pyramidensystemen gelandet. Eine Reihe von Berichten zeigte, dass die Opfer durch Freunde und Familie in Kryptowährungs-Betrügereien geraten sind, die sie davon überzeugten, dass das eine gute Sache sei. Das ist ein ein klassisches Element von Pyramidensystemen."

Die ACCC gab an, dass die Zahl durch den steigenden Wert von Kryptowährungen am Ende des Jahres beeinflusst wurde: "Als der Wert der tatsächlichen Kryptowährungen anstieg, stiegen auch die Verluste durch Betrug, die die Leute für echte Investitionen hielten". Trotzdem wurden die Verluste von 1,7 Mio. Euro als konservativ angesehen, da "dies, wie bei anderen Betrügereien, wahrscheinlich die Spitze des Eisbergs ist", heißt es in dem Bericht.

Anfang Mai gab die australische Wertpapier- und Investmentkommission (ASIC) bekannt, dass sie "Maßnahmen ergreift", um Verbraucher im ICO-Bereich zu schützen. Der ASIC wurde die Befugnis übertragen, einzugreifen, wenn sie der Ansicht ist, dass ein ICO die Anleger "in die Irre führt" oder sonst auf irgendeine Art unerlaubt handelt, selbst wenn der betreffende ICO "kein Finanzprodukt enthält".

Im März veröffentlichte die Nationale Polizeibehörde (NPA) in Japan Statistiken zu Kryptowährungsbetrügereien im Jahr 2017. Es hieß darin, dass digitale Währung im Wert von über 5,2 Mio. Euro durch Betrug und Diebstahl verloren gegangen seien. Aber in dieser Zahl ist der Hack, der auf der Kryptobörse Coincheck Ende Januar stattfand und bei dem 420-Mio.-Euro in NEM gestohlen wurden, nicht enthalten.