Fast die Hälfte aller Amerikaner und Briten würde der Facebook Kryptowährung Libra nicht vertrauen. Dies berichtet Telecoms.com am 22. Juli unter Berufung auf eine externe Studie.

Mangelnde Vertrauenswürdigkeit könnte Libra gefährden

Das Nachrichtenportal führt eine Umfrage des Messenger-Dienstes Viber an, die ergeben hat, dass 49% aller Nutzer aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten dem Krypto-Projekt von Facebook kein Vertrauen entgegenbringen. Dahingehend gaben die Befragten an, dass sie bei einer Nutzung von Libra nicht darauf vertrauen würden, dass Facebook für den nötigen Datenschutz garantiert.

28% der Briten haben in diesem Zusammenhang noch keine Entscheidung getroffen, während lediglich 4% angaben, dass sie Facebook vertrauen würden. In den USA waren die Ergebnisse ähnlich, hier wollen allerdings nur 2,5% dem Social-Media-Konzern ihre Daten überlassen.

Libra gerät zunehmend in die Kritik

Libra steht seit seiner Ankündigung in vielen Ländern heftig in der Kritik und wird auch von der Finanzbranche überwiegend mit Argwohn betrachtet. Obwohl es von Facebook offiziell heißt, dass „umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um Geld und Daten der Nutzer zu schützen“, äußern Experten und Politiker starke Zweifel, dass damit ein tatsächlicher Datenschutz gemeint ist.

Die US-Politikerin Maxine Waters kritisierte Libra ebenfalls und zeigte sich besorgt, dass es noch keine bestehenden Regulierungsvorschriften für die Kryptobranche gibt, weshalb sie das Facebook Projekt als eine Art „Weckruf“ sieht, damit die mit Kryptowährungen einhergehenden Fragestellungen endlich angegangen werden.

Die Finanzminister der G7-Staaten sind unterdessen gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass Libra ein Risiko für das weltweite Finanzsystem darstellen könnte, falls nicht die entsprechenden Regulierungsbemühungen unternommen werden. Hier wiederholte der französische Finanzminister Bruno Le Maire, dass private Unternehmen sich nicht auf das Hoheitsgebiet der Herausgabe von Währungen begeben dürften. Dies hatte auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz zuvor angemahnt.