Das österreichische Fintech-Einhorn Bitpanda ist das jüngste Kryptowährungsunternehmen, das eine Lizenz im Rahmen des MiCA-Regulierungsrahmens (Markets in Crypto-Assets) der Europäischen Union erhalten hat.

Bitpanda erhielt am 23. Januar eine MiCA-Lizenz von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), wie das Unternehmen mitteilte.

Die Lizenz gilt ab sofort und ermöglicht es der Plattform, in allen 27 EU-Mitgliedstaaten unter einem einheitlichen Regulierungssystem tätig zu sein.

Bitpanda ist der zweite Krypto-Asset-Service-Provider (CASP), der die MiCA-Lizenz der BaFin erhalten hat, seit die Verordnung am 30. Dezember 2024 in Kraft getreten ist.

Konsequente und robuste MiCA-Durchsetzung nötig

Da MiCA nun in vollem Umfang in Kraft ist, wird die Durchsetzung die Effektivität des regulatorischen Rahmens bestimmen, so der Bitpanda-Mitbegründer und CEO Eric Demuth gegenüber Cointelegraph.

"Die eigentliche Frage ist, ob die EU sowohl die Ressourcen als auch die Entschlossenheit haben wird, gegen diejenigen vorzugehen, die die Verordnung missachten", so Demuth mit Blick auf ausländische CASPs, die weiterhin "wie im Wilden Westen" agieren. Er fügte hinzu:

"Ohne eine konsequente und robuste Durchsetzung besteht die Gefahr, dass dieser gesetzgeberische Meilenstein wirkungslos bleibt und diejenigen, die sich tatsächlich um die Einhaltung der europäischen Vorschriften bemühen, in eine deutlich schlechtere Wettbewerbsposition bringt."

Bitpanda-CEO fordert: Europa sollte sich Beispiel an USA nehmen

MiCA könnte sich positiv auf die Akzeptanz von Kryptowährungen in der EU und darüber hinaus auswirken, aber es ist dennoch wichtig, dass die europäischen Gesetzgeber mit den regulatorischen Entwicklungen in anderen Teilen der Welt, insbesondere in den Vereinigten Staaten, Schritt halten, so Demuth.

"Die Geschwindigkeit und Entschlossenheit, mit der sich die USA als globale Krypto-Drehscheibe positionieren, setzen neue Maßstäbe", sagte er und fügte hinzu, dass es für die EU immer schwieriger werden könnte, ihren Wettbewerbsvorteil in diesem Sektor zu halten.

"Regulierung ist niemals ein Faktor, der das Wachstum beschleunigt", sagte Demuth und er fügte hinzu:

"Die USA gehen mit gutem Beispiel voran, indem sie anerkennen, dass das Internet keine nationalen Grenzen kennt, und indem sie jedes Unternehmen mit amerikanischen Kunden so behandeln, als unterlägen sie ihren Regulierungs- und Durchsetzungsmaßnahmen. Die EU sollte selbstbewusst sein und das Gleiche tun".

Bitpanda ist der zweite CASP, der die MiCA-Lizenz der BaFin erhält, nach Börse Stuttgart Digital Custody, das die Lizenz am 17. Januar erhielt. Boerse Stuttgart Digital Custody ist eine Tochtergesellschaft der Börse Stuttgart, einer der größten Börsengruppen in Europa.

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