Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Zentralbank, kommentierte, dass die amerikanische Regierung bei der Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) nicht auf Schnelligkeit setze. Anthony Pompliano, der Mitbegründer von Morgan Creek Digital, erklärte hingegen, dass die Zeit nun dränge.  

"Sie sagen Dinge wie: Vielleicht in den nächsten Jahren entwickeln wir eine", so Pompliano in Reaktion auf Powells jüngste Äußerungen zu CBDCs. "Das kann keine paar Jahre warten", so Pomp am Montag in einer Folge seiner YouTube-Sendung Lunch Money.

"Das ist eine Sache, die jetzt geschehen muss. Und wenn sie nicht handeln, werden die USA sehr weit hinter China zurückfallen, weil es nur auf die Zugänglichkeit ankommt."

Powell hat bei einer Diskussion über grenzüberschreitende Zahlungen am Montag betont, dass Richtigkeit wichtiger als Geschwindigkeit bei der Ausgabe einer CBDC sei: "Wir haben noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob wir eine CBDC ausgeben. Wir glauben, dass es noch eine Menge Arbeit gibt", so Powell. Bei einer CBDC sei es ihm wichtiger, diese richtig zu entwickeln, als den digitalen Währungswettlauf zu gewinnen. 

China arbeitet unterdessen weiter an seiner CBDC und hat bereits damit begonnen, seinen digitalen Yuan zu testen.

Pompliano erklärte, wie wichtig die Zugänglichkeit sei. "Wenn ich irgendwo auf der Welt bin und eine Internetverbindung habe und eine globale Währung haben möchte, kann ich dann einen Yuan bekommen oder den Dollar?", so Pomp. Pompliano möchte damit ausdrücken, dass Leute auf die einfachste Lösung zurückgreifen werden. Die chinesische CBDC könnte genau zu dieser werden, wenn sie zur dominierenden digitalen Option wird, bevor die USA überhaupt dem Spiel beitreten. 

Pompliano wurde im September 2019 von CNBC interviewt. Dort erklärte er, wie wichtig ein digitaler US-Dollar sei. Pomplianos Kommentar ist nach wie vor relevant, da viele Länder weltweit nun Interesse an einer CBDC zeigen.