Dieser Artikel wurde aktualisiert und enthält nun auch die Verweigerung eines Kommentars von Nvidia.

Der Computerhardware-Hersteller Nvidia aus Taiwan verdiente Berichten zufolge umgerechnet fast 1,2 Mrd. Euro mehr durch Krypto und Blockchain als zuvor angegeben. Diese Zahlen wurden von Mitch Steves, einem Experten bei RBC Capital Markets, berechnet, wie die Finanznachrichten-Webseite Market Insider am 31. Januar berichtete.

Steves erklärte Berichten zufolge in einer Mitteilung vom 30. Januar, dass Nvidia nach seinen Berechnungen Gesamteinnahmen in Höhe von umgerechnet etwa 1,7 Mrd. Euro im Zusammenhang mit Kryptowährung und Blockchain erzielte. Er sagte auch, dass es in der offiziellen Erklärung des Unternehmens heiße, dass im gleichen Zeitraum umgerechnet rund 525 Mio. Euro erzielt worden seien.

Seine Berechnungen ergaben Berichten zufolge, dass der auf Krypto bezogene Gesamtumsatz von Nvidia von April 2017 bis Juli 2018 sich auf umgerechnet rund 2,4 Mrd. Euro belaufe. Diese Schätzung stützt sich auf die Hash-Rate von Ethereum (ETH) und anderen Kryptowährungen, die zu diesem Zeitpunkt Grafikprozessoreinheiten (GPUs) benötigten.

Laut Market Insider geht Steves davon aus, dass Nvidia einen Marktanteil von 75 Prozent bei GPUs für Mining-Zwecke hatte, während das IT-Unternehmen AMD den Rest inne hatte. Dennoch heißt es im Artikel auch vom Analysten, dass es keine Möglichkeit gebe, diese Zahlen zu bestätigen.

Darüber hinaus behaupte Steves Berichten zufolge, dass ein aktueller AMD-Bericht zu den Einnahmen seine These ebenfalls bestätige. Vor der Veröffentlichung dieses Berichts hatte ein Analyst erklärt, dass das Unternehmen aufgrund eines "Krypto-Katers" immer noch mit Problemen konfrontiert sein könnte.

Im bereits erwähnten AMD-Bericht, der am 29. Januar veröffentlicht wurde, heißt es, dass das Unternehmen erwarte, dass der Umsatz im ersten Quartals sich auf umgerechnet etwa 1,1 Mrd. Euro belaufen werde, was einem Rückgang von 24 Prozent gegenüber den Vorjahren entspreche. Die Ursachen für den im Bericht angesprochenen Rückgang sind "überschüssiger Kanalbestand, mangelnder Blockchain-bezogene GPU-Umsätze und geringere Umsätze bei Speichern".

Laut dem Artikel behauptete Steves, dass der AMD-Bericht indirekt aussage, dass das Unternehmen im ersten Quartal des vergangenen Jahres einen Umsatz in Höhe von umgerechnet rund 204 Mio. Euro hatte, was etwa einem Viertel des gesamten Kryptoumsatzes entspreche. Das würde mit seinen Berechnungen wiederum übereinstimmen.

Als Nvidia im November 2018 seinen Bericht zu den Einnahmen für das dritte Quartal des vergangenen Jahres veröffentlichte, sagte der Gründer und CEO des Unternehmens Jensen Huang, die "kurzfristigen Ergebnisse des Unternehmens" würden "überschüssige Kanalbestände nach dem Kryptowährungsboom" widerspiegeln, die korrigiert werden würden.

Im Zuge der Veröffentlichung der Schätzungen fielen die Aktien von Nvidia um rund 5 Prozent. Im Hinblick auf die jüngste RBC-Mitteilung hat die Tech-Nachrichten-Webseite TechSpot behauptet, "die steilen Rückgänge bei den Aktien" seien "ein sehr guter Grund für Nvidia, große Umsatzschwankungen zu kaschieren".

Als Nvidia von Cointelegraph um einen Kommentar gebeten wurde, weigerte das Unternehmen sich, diese Angelegenheit zu kommentieren.

Wie Cointelegraph letzten Monat berichtete, korrigierte Nvidia seine Finanzschätzungen für das vierte Quartal im Geschäftsjahr 2019 nach unten und begründete das mit dem Rückgang im Bereich Mining sowie mit den schwächeren Absätzen in den Bereichen Spiele und Rechenzentren.

Außerdem wurde Ende Dezember letzten Jahres eine Sammelklage gegen Nvidia eingeleitet. Grund dafür waren die vom Unternehmen gemeldeten Verluste, als die Nachfrage unter Minern nach GPUs aufgrund der niedrigeren Krypto-Kurse sank.