Die Nutzung von Bitcoin (BTC) als Zahlungsmittel ist dieses Jahr merkbar zurückgegangen, wie eine Studie von Chainanalysis zeigt, auf die Reuters sich am 20. November bezieht.

Im Rahmen der Studie hat Chainanalysis 17 Bitcoin Zahlungsdienstleister befragt. Dabei ist herausgekommen, dass die Gesamtmenge der Bitcoin-Zahlungen von Anfang 2018 bis in den September um fast 80 zurückgegangen sein soll.

Die Analyse der einzelnen Zahlungsanbieter legt insgesamt einen Abwärtstrend nahe. So ist zum Beispiel bei der kanadischen Firma Coinpayments der Transaktionswert zwischen Januar bis Oktober 2018 um mehr als die Hälfte gefallen. Dies ist aus Daten der Blockchain-Seite OXT ersichtlich. Lex Sokolin, Chef-Direktor für Finanztechnologie beim Forschungsunternehmen Autonomous Next, meint, dass „die Abwicklung von Bitcoin-Zahlungen langsam, aber stetig abnimmt“.

Chainanalysis stellt zwar zunehmende Preisstabilität bei BTC fest, trotzdem ist der Gesamtwert der Bitcoin-Zahlungen von 427 Mio. US-Dollar im Dezember 2017 bis auf schlappe 96 Mio. US-Dollar im September 2018 gefallen.

Viele Beobachter sind allerdings der Meinung, dass eben diese Preisstabilität dazu führen könnte, dass die Kryptowährung großflächig als Zahlungsmittel eingesetzt wird, sowohl von Verbrauchern als auch von Unternehmen. Andere Experten gehen jedoch davon aus, dass Stabilität allein nicht reichen wird, um einen solchen Effekt zu haben.

Joni Teves, ein Analyst der UBS Bank in London, sagte gegenüber Reuters, dass Bitcoin schneller und günstiger werden müsse. Außerdem bräuchte es eindeutige Regulierungsvorschriften, damit Vertrauenswürdigkeit hergestellt werden könne. Als letzten Punkt nennt Teves die Skalierbarkeit, da die Kryptowährung derzeit ohnehin nur einen Bruchteil der Transaktionsvolumen leisten kann, die traditionelle Zahlungsanbieter schaffen.

Einige große Unternehmen haben die Anwendung von Bitcoin als Zahlungsmethode aufgegeben. So hatte Microsoft im Januar verkündet, dass nach drei Jahren die Annahme von BTC eingestellt wird. Später wurde dieser Entscheidung jedoch wieder rückgängig gemacht, da die Firma einen Weg gefunden hat, um „sicherzustellen, dass die Kunden kleinere Bitcoin-Beträge wieder zurückfordern können“.

Die Spiele-Plattform Steam hat im Dezember 2017 ebenfalls ihre Annahme von Bitcoin niedergelegt, nachdem die Kryptowährung zuvor ein Jahr lang unterstützt wurde, damals hatte diese noch einen Kurswert von 450 US-Dollar. Als Gründe für den verringerten Einsatz von BTC werden von Experten oft Bedenken wegen der Volatilität und rechtlichen Unklarheit genannt, außerdem sind auch steigende Transaktionsgebühren und die langsame Transaktionsgeschwindigkeit große Hürden, die einer weitverbreiteten Adoption im Wege stehen.