Die indische Zentralbank (RBI) arbeitet mit ihrer Forschungsabteilung momentan an der Entwicklung einer Blockchain-Plattform für Banken. Dies berichtet BusinessLine am 28. Juni.

Wie es dahingehend heißt, soll die Plattform als Dreh- und Angelpunkt für Blockchain-Apps aus dem Bereich Bankenwesen dienen. Die Veröffentlichung ist allerdings erst im Laufe des nächsten Jahres geplant. Die Plattform zielt hauptsächlich auf Banken ab, da der Einsatz der Technologie in der Branche zwar mittlerweile auf größeres Interesse stößt, es indischen Finanzinstituten allerdings am entsprechenden Zugang mangelt.

Obwohl es demnach scheint, als ob Indiens Zentralbank aufgeschlossen gegenüber der Blockchain-Technologie ist, muss darauf hingewiesen werden, dass sie Kryptowährungen bisher mit Argwohn betrachtet hat. So hatte das Institut zum Beispiel im April festgelegt, dass Krypto-Projekte, darunter auch Initial Coin Offerings (ICO) und Kryptobörsen, nicht an einem bestimmten Programm zur Regulierung teilnehmen dürfen. Blockchain-Firmen wurden hingegen für die betreffende gesetzliche „Sandkiste“ zugelassen.   

Im Juni war derweil bekanntgeworden, dass Facebook zunächst davon absieht, die eigene Kryptowährung (Libra) bei der indischen Zentralbank zu registrieren, da der Social-Media Konzern eine drohende Ablehnung befürchtet.

Auch andere Länder sehen Krypto und Blockchain ähnlich zwiespältig, so planen südkoreanische Banken mittlerweile zwar an einer Nutzung der Blockchain-Technologie, während sie Kryptowährungen ablehnen. Südkoreas Regierung hat ICOs allerdings auch gänzlich verboten.

Der südkoreanische Krypto-Experte Hyun-sik Choi meint zu dieser Sachlage:

„Südkoreanische Banken wagen sich zunehmend in den Bereich Blockchain. Es gibt aus dem Bankenwesen also ein großes Interesse, allerdings nur, was die Technologie angeht, Kryptowährungen werden trotzdem noch links liegen gelassen.“