Ein spanisches Gericht hat den frühen Bitcoin Investor Roger Ver gegen Kaution freigelassen, während er auf seine mögliche Auslieferung in die Vereinigten Staaten wartet.
Einem Bericht von Bloomberg vom 5. Juni zufolge hat Ver am 17. Mai eine Kaution von rund 163.000 US-Dollar hinterlegt, so dass er das spanische Gefängnis verlassen konnte. Die Bedingungen für seine Freilassung sehen vor, dass er in Spanien bleibt, seinen Reisepass abgibt und alle zwei Tage vor Gericht erscheint.
Am 30. April kündigte das US-Justizministerium eine Anklage gegen Ver wegen Betrugs, Steuerhinterziehung und Einreichung falscher Steuererklärungen an. Die Behörden werfen ihm vor, die Steuerbehörde um rund 48 Millionen US-Dollar betrogen zu haben, indem er Kapitalgewinne aus dem Verkauf von BTC und anderen Vermögenswerten nicht gemeldet habe.

Obwohl er in Kalifornien geboren wurde, gab Ver 2014 seine US-Staatsbürgerschaft auf und besitzt keinen Reisepass seines Heimatlandes mehr. Derzeit besitzt er die Staatsbürgerschaft von St. Kitts und Nevis sowie Antigua und Barbuda. Die US-Behörden erklärten zuletzt, dass sie Ver dennoch von Spanien an die Vereinigten Staaten ausliefern lassen wollen, um ihn vor Gericht zu stellen.
Ver, der unter anderem einflussreicher Lobbyist von Bitcoin Cash ist, war auch in einen Skandal um CoinFlex aus dem Jahr 2022 verwickelt, in dem behauptet wurde, dass der „Bitcoin Jesus“ der Plattform 47 Millionen US-Dollar in USD Coin (USDC) schuldete. 2002 und 2003 verbrachte er zudem 10 Monate in einem Bundesgefängnis in den USA, weil er Sprengstoff auf eBay verkauft hatte.
„Ich habe nicht wirklich geglaubt, dass es wie ein Sommercamp sein würde, aber ich habe auch nicht gedacht, dass ich die ersten vier oder fünf Tage in einer kleinen Zelle 24 Stunden am Tag eingesperrt sein würde“, sagte Ver in einem Video vom Juli 2018, in dem er seine Inhaftierung beschreibt. „Die wirkliche Strafe, wenn man ins Gefängnis geht, ist, dass man von jedem einzelnen Menschen, den man im Leben kennt, getrennt wird – man wird komplett von seiner Familie, seinen Freunden, von jedem, den man kennt, getrennt.“
Nach Angaben des Justizministeriums droht Ver im Falle einer Verurteilung eine Höchststrafe von bis zu „20 Jahren Bundesgefängnis für Betrug, bis zu fünf Jahren Bundesgefängnis für jeden Steuerhinterziehung und bis zu drei Jahren Bundesgefängnis für falsche Steuererklärung“. Seit seiner Verhaftung hat Ver keine Beiträge mehr in den sozialen Medien veröffentlicht.
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