Im Schweizer Crypto Valley Zug ist die Anzahl der Firmengründungen 2019 deutlich gesunken, meldete die Luzerner Zeitung am 3. Januar.

Crypto Valley wächst langsamer als Rest der Schweiz

Laut einer Analyse des Instituts für Jungunternehmen (IFJ) sei 2019 zwar seit Existenz des Schweizer Handelsregisters mit einer Steigerung um drei Prozent das bislang “gründungsstärkste Jahr” gewesen. In der Zentralschweiz habe es jedoch einen Rückgang gegeben, welcher “ausgerechnet” durch den Kanton Zug ausgelöst worden sei.

Statt Zuwachsraten wie in den Vorjahren im zweistelligen Bereich ist im Crypto Valley 2019 die Zahl der Neugründungen um 9 Prozent spürbar zurückgegangen. Der von der Luzerner Zeitung zitierte CEO von Startups.ch Michele Blasucci sieht dies als Anzeichen dafür, “dass die Goldgräberstimmung bei den Kryptowährungen vorbei ist.”

Die internationale Szene habe gedacht, die Schweiz sei federführend in diesem Bereich und es seien deshalb diverse Stiftungen im Crypto Valley Zug gegründet worden. Negativbeispiele wie die Pleite der Firma Envion und ungeklärte rechtliche Aspekte habe jedoch gezeigt, dass auch die Schweiz de facto nicht weiter als andere Länder sei. 

Blasucci bestätigte zudem, dass bei Kunden im Krypto-Bereich “teils viel Geld” brachliege, “da diese wegen der unklaren Entwicklung nicht wüssten, was sie damit machen sollen.”

Der Fall Envion 

Die Envion AG war durch ein Gerichtsurteil des Kantonsgerichts Zug nach einem Rechtsstreit zwischen Ex-CEO Woestmann und den Gründern im November 2018 geschlossen worden. Das Startup war ursprünglich angetreten, dezentrale, saubere Energie wie Wasserkraft und Solarstrom für die Versorgung mobiler Mining-Anlagen zu nutzen. Bei Envions ICO hatte das Startup 100 Millionen US-Dollar eingenommen.