Mehr als ein Viertel der jungen deutschen Bevölkerung könnte sich vorstellen Kryptowährungen zu kaufen, wie eine gemeinsame Studie der Verbraucherzentralen Hessen und Sachsen ergeben hat, die am 5. November veröffentlicht wurde.
Verbraucherzentralen sind Non-Profit-Organisationen, die der jeweiligen Landesregierung unterstellt sind. Ihr Aufgabenbereich ist insbesondere der Verbraucherschutz und die Beratung.
Die Verbraucherzentralen der zwei oben genannten Bundesländer deckt eine Bevölkerungsdicht von mehr als 10 Millionen Menschen ab, unter welchen eine Internetumfrage durchgeführt wurde. Laut der Zeitung Wirtschaftswoche wurden dabei 1.000 Deutsche im Alter zwischen 18 bis 39 befragt.
Über die Hälfte der Befragten (55%) gibt dabei an, schon von Kryptowährungen gehört zu haben. Davon sagen wiederum 77%, dass sie wahrscheinlich nicht in diese investieren werden.
Bei der Frage nach dem empfundenen Risiko, das Kryptowährungen mit sich tragen, bezeichneten 70% der Teilnehmer Krypto-Handel als „riskant“ oder „sehr riskant“. Die Studie weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es eine starke Korrelation zwischen dem vermuteten Risiko und dem Alter des Befragten gibt. Dementsprechend sehen 54% zwischen 30 bis 39 Kryptos als gefährliche Investition, während 28% zwischen 18 bis 29 den Erwerb von Kryptowährungen als „vorstellbar“ einstuften.
Auffällig ist, dass die Studie selbst vor den Risiken der Krypto-Investitionen warnt. Wolf Brandes, Leiter der Abteilung für Finanzmärkte in der Verbraucherzentrale Hessen, meint dazu: „Anleger müssen wissen, dass Kryptowährungen graue Märkte sind. Es gibt keinerlei Regulierung oder Anlegerschutz.“
Diese skeptische Haltung wird weitestgehend auch von der Bundesregierung geteilt. Im September meinte Finanzminister Olaf Scholz, dass Kryptowährungen nicht in der Lage sind, Fiat-Währungen zu ersetzen, weil sie keine „wirtschaftliche Bedeutung“ hätten. Des Weiteren verglich er Kryptowährungen mit der Tulpenmanie, einer Spekulationsblase, die im 17. Jahrhundert in Holland auftrat.
Ähnliche Studien wurden zuletzt in den USA durchgeführt. Eine Umfrage des Forschungsinstitutes YouGov hatte ergeben, dass die amerikanische Altersgruppe der sogenannten Millenials das größte Interesse an Kryptowährungen zeigt. Hiervon würden 36% lieber Digitalwährungen als den US-Dollar benutzen. Eine Befragung des amerikanischen Blockchain-Unternehmens Clovr hat herausgefunden, dass Krypto-Investitionen hauptsächlich bei jungen Männern mit Einkommen zwischen 75.000 – 99.000 US-Dollar (pro Jahr) beliebt sind.
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