Die Forderung einer schwedischen Finanzaufsichtsbehörde nach einem EU-weiten Verbot des Proof-of-Work (PoW)-Krypto-Mining, das vor allem als Methode zum Prägen neuer Bitcoins (BTC) bekannt ist, wird von Krypto-Fondsmanagern scharf kritisiert. 

Melanion Capital, eine alternative Investmentfirma aus Paris, die für ihren Bitcoin-ETF bekannt ist, äußerte sich zur Forderung der schwedischen Finanzaufsichtsbehörde und der schwedischen Umweltschutzbehörde, PoW-Mining europaweit zu verbieten.

"Die Behauptung, dass Bitcoin-Miner das Stromnetz gefährden, basiert auf völlig falschen Informationen", wie Melanion feststellte. Das Unternehmen erinnerte daran, dass das Geschäftsmodell der Bitcoin-Miner zusammenbrechen könnte, wenn die Stromnachfrage steigt, da das die Strompreise ebenfalls in die Höhe treiben würde.

In der Erklärung werden auch Behörden genannt, die Miner begrüßen anstatt diese zu verbieten, wie zum Beispiel Texas. Außerdem heißt es, dass Bitcoin-Miner eine Ergänzung für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind, "da sie überschüssige Energie einfangen und eine Grundlast für eine unbeständige Ressource wie Wind- oder Wasserkraft bieten".

Aufgrund ihrer dezentralen Natur hat die Bitcoin-Mining-Branche keine Lobby, die ihre Interessen vertritt und mit Regierungen verhandelt, wie Melanion Capital weiter erklärte. Dazu hieß es außerdem:

"Das Fehlen eines solchen politischen Gegengewichts für Bitcoin-Miner sollte nicht zum Anlass genommen werden, Maßnahmen zu ergreifen, die eine Branche illegal machen, weil sie sich nicht verteidigen kann."

Der ökologische Fußabdruck des Bitcoin-Minings war ein wichtiges Thema auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Auf einer Podiumsdiskussion sagte Kristina Cornèr, die Chefredakteurin von Cointelegraph, es sei sehr wichtig, Leute im Blockchain-Bereich zu haben, die bereit sind, eine neue Denkweise anzunehmen und nach Lösungen zu suchen.

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Nach einer Umfrage bei einem Drittel des globalen Bitcoin-Netzwerks schätzte der Bitcoin Mining Council, dass der nachhaltige Strommix der Mining-Branche weltweit im zweiten Quartal 2021 auf 56 Prozent angestiegen ist.

Bitcoin-Miner suchen weiterhin nach anderen Energiequellen und auch Kernenergie ist im Gespräch. Auf dem Bitcoin & Beyond Virtual Summit erinnerten mehrere Redner daran, dass Kernenergie "enorme Mengen an sauberem, CO2-freiem" Strom in die Grundlast einbringen könne.