Zwei russischen Bürgern wird vorgeworfen, Computer staatlicher Organisationen zum illegalen Kryptowährungs-Mining genutzt zu haben.

Die beiden namentlich ungenannten Personen sollen die Hardware mit einem Programm infiziert haben, das Kryptowährungen über einen Webbrowser mint, wie die lokale Medienagentur Tass am 16. Dezember berichtete.

Einer der Verdächtigen, wohnhaft in der Stadt Kurgan, soll ein umfangreiches Botnetz eingerichtet haben, um Computer in verschiedenen Regionen des Landes zu infizieren. Der zweite Verdächtige hat die Hardware des staatlichen Wasserversorgers JSC Rostovvodokanal ins Visier genommen.

Mitarbeiter warnt: Mining kostet bis zu 80 Prozent der Rechenleistung der Ziele

Wie bereits berichtet wurde, wird die illegale Nutzung der Rechenleistung eines Computers zum Mining von Kryptowährungen ohne Zustimmung oder Wissen des Eigentümers manchmal als Cryptojacking bezeichnet. 

Tass hat keine näheren Informationen über die geminte Kryptowährung herausgegeben. Malware, wie etwa ein Coin-Miner, der auf dem Coinhive-Code basiert, ist ein Beispiel für ein weit verbreitetes Programm, mit dem man Monero (XMR) illegal über einen Browser minen kann.

In einer Erklärung auf einer Pressekonferenz am 16. Dezember bemerkte Nikolaj Muraschow, der stellvertretende Direktor des russischen nationalen Koordinationszentrums für Computervorfälle,  es könnten "bis zu 80 Prozent der verfügbaren Leistung des Computers zur Erzeugung virtueller Coins verwendet" werden. Der Nutzer wisse möglicherweise sogar nicht einmal davon.

Muraschow betonte, dass diese illegale Nutzung von Rechenleistung sich nachteilig auf den Geschäftsbetrieb auswirken und die Leistung der Unternehmen beeinträchtigen könnte. Er warnte die Organisationen, angemessene Cybersicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. 

Verschärfte Vorschriften

Der vielleicht berüchtigtste Fall von illegalem Mining bei einer staatlichen Organisation in Russland wurde im Februar vereitelt. Im Jahr 2018 haben russische Sicherheitsagenten eine Gruppe von Atomingenieuren in einer streng geheimen nuklearen Sprengkopffabrik zerschlagen. Diese haben versucht, einen der mächtigsten Supercomputer des Landes zum Mining von Bitcoin zu verwenden.

In Russland soll die Verabschiedung eines Gesetzes geplant sein, durch das Behörden Kryptowährungsbestände im Rahmen von Rechtsverfahren zu beschlagnahmen.

Cointelegraph hat auch berichtet, dass die russische Zentralbank, die Finanzaufsicht und das Finanzministerium ein Kryptowährungsverbot zur Bezahlung von Waren und Dienstleistungen erwägen würden.

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