Union Square Ventures (USV), eine Investitionsfirma für Wagniskapital, plant im Verlauf der nächsten 10 Jahre in Blockchain und Kryptowährungen zu investieren, dazu soll allerdings kein gesonderter Fonds eingerichtet werden, wie CNBC am 29. Juni berichtet.

Albert Wenger, geschäftsführender Partner bei USV, sagte gegenüber CNBC, dass „wir viele Vorteile darin sehen, alles unter einer Decke zu haben“. Obwohl die Bären auf dem Kryptomarkt zur Zeit die Oberhand haben, bleibt das Unternehmen auf lange Sicht optimistisch gestimmt. Dazu Wenger:

„Investoren schütten auf überlegte Weise viel Geld in diese Branche, weil diese Leute realisieren, dass der Profit von Blockchain bei Billionen oder sogar mehreren Billionen Dollar liegt. Das ist gar nicht mal so abwegig.“

Obwohl Wenger sich den Vermutungen von Steve Wozniak anschließt, dass Blockchain eine Blase ist, die der Dotcom Ära gleicht, meint er, das Risiko sei gerechtfertigt, solange man Investitionen entsprechend diversifiziert. „Für einzelne Projekte ist das Risiko natürlich sehr hoch, allerdings sind die möglichen Gewinne deshalb auch besonders profitabel,“ erklärt er.

Im Bezug auf Initial Coin Offerings (ICOs) bezeichnet Wenger diese als einen „innovativen und neuen Finanzierungsmechanismus“, merkt jedoch an, dass sie nicht für jedes Blockchain Projekt geeignet sind. CNBC führt Zahlen von Autonomous Next aus dem Jahr 2017 an, woran abzulesen ist, dass ICOs insgesamt 6,6 Mrd. $ gesammelt haben, was sich dieses Jahr sogar auf 9,1 Mrd. $ erhöht hat. Wenger fügt aber an, diese Beträge seien nicht zwingend Indikatoren für Erfolg. Er besitzt selbst Bitcoin (BTC), ist sich den Risiken für Privatanleger allerdings bewusst:

„Ich denke man sollte in diesem Bereich nicht tätig sein, wenn man sagt ‚Ich möchte lediglich Bitcoin halten.’ Im Moment herrscht auf diesem Markt ein hohes Risiko, deshalb sollte hier niemand seine ganzen Ersparnisse anlegen.“

Die in New York sitzende USV spezialisiert sich auf die Finanzierung von Start-Ups, Investitionen in technologische Anwendungen sowie Internet-Dienstleistungen, die große Netzwerke ausbilden. Das Portfolio von USV umfasst mehr als 100 Unternehmen, davon viele Krypto-Investitionen, unter denen sich wiederum die Kryptobörse Coinbase und das Ethereum basierte Spiel CryptoKitties befinden.

Im April hat USV sich zusammen mit Andreessen Horowitz und der U.S. Securities and Exchange Commission (Börsenaufsicht) getroffen, um eine Ausnahme für Kryptowährungen zu bewirken. Die Krypto-Investoren argumentierten, dass ICO Tokens nicht als Investitionsanlage bewertet werden sollten, sondern als Produkt, das den Zugang zu Dienstleistungen von Start-Ups ermöglicht. Dies würde Start-Up Unternehmen ermöglichen Token Verkäufe durchzuführen, ohne dabei komplizierte Formalitäten einhalten zu müssen, wie etwa Geschäftsabschlüsse oder Finanzberichte.