Das US-Justizministerium hat eine "große internationale Strafverfolgungsmaßnahme im Zusammenhang mit Kryptowährungen" gegen die Krypto-Firma Bitzlato und die Verhaftung von deren Gründer Anatoli Legkodimow bekanntgegeben.

Am 18. Januar hat die US-Staatsanwältin Lisa Monaco erklärt, die Behörden hätten Maßnahmen gegen Bitzlato in Zusammenarbeit mit Frankreich ergriffen und dabei die Webseite von Bitzlato beschlagnahmt und das Unternehmen als "primäre Geldwäschegefahr" eingestuft, das mit einer illegalen russischen Finanzierung in Zusammenhang stehen soll. Monaco zufolge hat das Justizministerium mit dem Finanzministerium und französischen Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet, um gegen Bitzlato wegen "der Tätigung von Geldtransaktionsgeschäften, bei denen illegale Gelder transportiert und übermittelt wurden und die US-Regulierungssicherheitsmaßnahmen nicht eingehalten wurden", vorzugehen.

Im Rahmen der Aktion gegen Bitzlato haben FBI-Beamte Legkodimow am 17. Januar in Miami verhaftet. Er soll vor einem Gericht in Florida erscheinen.

US-Behörden erklärten, die Strafanzeige gegen Bitzlato sei erstattet worden, weil das Unternehmen eine "wichtige fianzielle Ressource" für den Darknet-Marktplatz Hydra gewesen sein soll. Nutzer sollen so in der Lage gewesen sein, Gelder zu waschen, auch Gelder, die bei Ransomware-Angriffen ergaunert wurden:

"Die Nutzer haben auf dem Hydra Market über 700 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen über Bitzlato ausgetauscht, direkt oder indirekt über Mittelsmänner, bis der Hydra Market von der deutschen und der US-Regierung im April 2022 vom Netz ausgeschaltet wurde. Bitzlato hat auch einen Anteil der Ransomware-Gelder in Höhe von 15 Millionen US-Dollar erhalten."
Screenshot der Hompage von Bitzlato am 18. Januar

Die Maßnahme wurde zwischen Europa und den USA koordiniert, wobei viele Ressourcen von Bitzlato beschlagnahmt wurden, darunter auch die Unternehmensserver. Der Gründer wurde dabei ebenfalls festgenommen. Monaco sagte dazu, das sei die "bedeutendste Strafverfolgungsmaßnahme" gegen eine Börse seit das National Cryptocurrency Enforcement Team im Oktober 2021 eingerichtet wurde.

Der stellvertretende Staatsanwalt Kenneth Polite von der Kriminalabteilung des Justizministeriums erklärte, dass die US-Behörden "gerade erst angefangen" hätten, gegen ähnliche Unternehmen hart durchzugreifen, die mit Geldwäsche zu tun haben. Monaco kommentierte den aktuellen Fall um die Kryptobörse FTX und den ehemaligen CEO Sam Bankman-Fried zwar nicht direkt, warnte aber diejenigen, die "von einer tropischen Insel aus" Verbrechen gegen das US-Finanzsystem begehen.