Die US-Finanzministerin Janet Yellen ruft US-Gesetzgeber dazu auf, einen "einheitlichen, bundesweiten Rahmen" für Stablecoins zu entwickeln, um Risiken für die Finanzstabilität entgegenzuwirken.

In einer Anhörung des Bankenausschusses des Senats zum Jahresbericht des Aufsichtsrates für Finanzstabilität vor dem Kongress am Dienstag hat Yellen sich erneut für einen Regulierungsrahmen für Stablecoins ausgesprochen und berief sich dabei auf einen Bericht der Arbeitsgruppe des Präsidenten für Finanzmärkte vom November. Aus dem kommentierte die Finanzministerin auch die Situation um TerraUSD (UST), dem drittgrößten Stablecoin nach Marktkapitalisierung, der in den letzten 24 Stunden auf 0,67 US-Dollar gefallen ist.

"Ich denke, die Situation mit TerraUSD zeigt einfach nur, dass das ein schnell wachsendes Produkt ist und dass Risiken für die Finanzstabilität bestehen und wir einen angemessenen Rahmen brauchen", so Yellen.

Senator Pat Toomey wies in seinen Fragen an Yellen auch darauf hin, dass UST ein algorithmischer Stablecoin sei, der "nicht mit Bargeld oder Wertpapieren unterlegt" sei. Die Finanzministerin fügte hinzu, es sei angesichts des Marktwachstums "höchst angemessen", bis Ende 2022 einen "einheitlichen, bundesweiten Rahmen" für Stablecoins zu erarbeiten. Sie rief beide Parteien im Kongress dazu auf, sich für die Verabschiedung von Gesetzen für einen solchen Rahmen einzusetzen.

US-Finanzministerin Janet Yellen am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats

In ihrer schriftlichen Stellungnahme zu der Anhörung sagte Yellen, der Aufsichtsrat für Finanzstabilität arbeite gemäß der Executive Order von US-Präsident Joe Biden zu digitalen Vermögenswerten an einem Bericht, in dem potenzielle Risiken für die Finanzstabilität sowie Lücken in der Regulierung aufgezeigt werden. In der Executive Order werden mehrere Regierungsbehörden dazu aufgerufen, koordiniert und einheitlich vorzugehen, um einen nationalen Rahmen für die Krypto-Branche zu entwickeln.

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Yellen ist seit Januar 2021 die Finanzministerin in der Biden-Regierung und hat zuvor erklärt, dass Kryptowährungen ein "besonderer Grund zur Besorgnis" für das Ministerium seien. Im Zuge dessen hat sie viele Token-Projekte in Zusammenhang mit "illegaler Finanzierung" und Geldwäsche gesetzt. In letzter Zeit geht es bei ihren öffentlichen Äußerungen zur Politik in Bezug auf den Kryptobereich häufig um Stablecoins und die Schaffung eines angemessenen Rechtsrahmens für diese.