Cointelegraph hat sich zum Online-Interview mit Leah Wald getroffen, um mit der Chefin der einflussreichen Krypto-Investmentfirma Valkyrie Investments über die Wichtigkeit eines „direkten“ Bitcoin-Indexfonds (ETFs) zu sprechen und der Finanzexpertin eine Kursprognose für Bitcoin (BTC) zu entlocken.

Die Valkyrie Investments wurde 2020 gegründet und ist eine der wenigen Investmentfirmen, die inzwischen ganze drei Bitcoin-ETFs an der Nasdaq notiert hat. Zunächst hatte Valkyrie im Oktober 2021 für den Bitcoin Strategy ETF grünes Licht bekommen, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC zuvor für das Konkurrenzprodukt von ProShares eine erstmalige Zulassung erteilt hatte. Zudem bietet Valkyrie einen weiteren Indexfonds an, der börsennotierte Unternehmen abbildet, die in Bitcoin investieren. Der dritte im Bunde bei Valkyrie ist der Bitcoin Miners ETF, der seit dem 8. Februar 2022 unter dem Ticker WGMI handelbar ist.

Wie Wald erklärt, hat es sich die Investmentfirma zur Aufgabe gemacht, für neue Anleger „das Mysterium Bitcoin zu lüften“, um zu erreichen, dass „jeder an diesem neuen Ökosystem teilhaben kann“.

In diesem Zusammenhang führt Wald auch die Wichtigkeit von Bitcoin-ETFs aus, denn diese sind schon seit die Winklevoss-Zwillinge erstmals einen Bitcoin-Investmentfonds beantragt haben, ein viel beachtetes Thema. Der Grund dafür ist, dass derartige Indexfonds für viele Anleger, die bisher noch keinen Zugang zum Kryptomarkt hatten, einen vereinfachten Anknüpfungspunkt bieten. Der auf Bitcoin-Futures basierende ETF von Valkyrie sind ein erster Schritt in diese Richtung. Allerdings räumt Wald gleichzeitig ein, dass es naher Zukunft wohl keinen „direkten“ Bitcoin-ETF geben wird. Ein derartiges Finanzprodukt sieht die Expertin als „heiligen Gral“, weshalb Valkyrie weiter „mit aller Macht dafür kämpfen will“, dass die Aufsichtsbehörden diesen früher oder später zulassen.

Des Weiteren gibt Wald auch Einblicke, wie das traditionelle Finanzwesen zu Bitcoin und Kryptowährungen steht. So würde hier am häufigsten die Frage nach der Volatilität aufkommen und wie dieser entsprechend zu begegnen sei. Dahingehend stellt die Valkyrie-Chefin auch fest, dass Portfolio-Strukturen oftmals noch sehr engstirnig sind, weshalb es einen regelrechten Paradigmenwechsel bräuchte.

Allgemein sieht sich Wald auch noch mit vielen grundlegenden Fragen zu Bitcoin konfrontiert, so würden einige Investoren noch nicht mal den Unterschied zwischen der marktführenden Kryptowährung und Ether (ETH) kennen, wofür die Expertin jedoch Verständnis einfordert: „Ich glaube, dass wir aus der Kryptobranche oftmals erwarten, dass alle anderen Menschen denselben Kenntnisstand haben wie wir, aber viele Gespräche, die ich führe, sind oftmals noch auf einem sehr grundlegenden Level.“

Angesprochen auf den Umstand, dass Valkyrie inzwischen ein Vermögen von mehr als 1 Mrd. US-Dollar verwaltet, verweist Wald darauf, dass dieser Erfolg in erster Linie einen Beleg für das schnell steigende Interesse institutioneller Investoren liefert. Dieses würde einen „starken Kontrast“ zur Gründungszeit von Valkyrie vor ein paar Jahren liefern. So würden nun immer mehr großes Kapital in den Kryptomarkt fließen.

Zum Abschluss des Interviews hat Cointelegraph die Krypto-Expertin noch um ihre Kursprognose für Bitcoin im bisher so schwachen Jahr 2022 gebeten. Nichtsdestotrotz bleibt Wald langfristig ganz klar optimistisch, weshalb sie bis zum Jahresende ein knappes, neues Rekordhoch von 70.000 US-Dollar prognostiziert. So meint sie: „Wir sind weiterhin sehr zuversichtlich, was die zweite Jahreshälfte angeht, ganz besonders für das vierte Quartal. Wir müssen einfach nur geduldig bleiben, denn wir sehen den Kurs bis zum Jahresende bei 70.000 US-Dollar.“