In den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 haben sich die „traditionellen” Risikokapital-Investitionen (Venture Capital) in Blockchain- und Krypto-Unternehmen nahezu verdreifacht. Dies geht aus einem Bericht von Diar hervor, der am 30. September veröffentlicht wurde.
Diar bezieht sich auf Daten von Pitchbook, die wiederum aufzeigen, dass Firmen aus den Bereichen Blockchain und Krypto in diesem Jahr ungefähr 3,9 Milliarden US-Dollar an Risikokapital generieren konnten. Diese Summe entspricht einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg resultiert nicht nur aus einer größeren Anzahl der Investitionsgeschäfte, sondern auch aus einem höheren Medianwert pro Investition, so ist dieser um mehr als 1 Mio. US-Dollar gewachsen.
Gesamtwert und Anzahl der Risikokapital-Investitionen in Blockchain/Krypto, 2013-18. Quelle: Diar
Medianwert der Blockchain Risikokapital-Investitionen, 2013-18. Quelle: Diar
Der Gesamtwert der zehn größten Investitionen im Jahr 2018 beläuft sich auf 1,3 Mrd. US-Dollar, wobei neun davon traditionellen Eigenkapitalinvestitionen entsprechen und keinen Kauf von sogenannten „Utility Tokens“ darstellen. Einziger Ausreißer war der DFINITY Token, der von den Risikokapitalgebern Andreessen Horowitz, Hashed und Polychain Capital zusammen 163 Mio. US-Dollar einsammeln konnte.
Die Zahlen von Pitchbook zeigen, dass die Digital Currency Group (DCG) von Barry Silbert „mit Abstand“ der größte Investor aus dem Risikokapital-Sektor war. So schloss das Unternehmen in diesem Jahr mehr als 110 Geschäfte im Bereich Krypto/Blockchain ab. DCG konnte dabei sowohl Blockchain Capital als auch Pantera Capital hinter sich lassen, deren Investitionsdeals gemeinsam auf eine Zahl von 100 kamen.
Andere starke Investitionsfirmen waren Andreessen Horowitz, Danhua Capital, und Future Perfect Ventures, hinzu kamen die „Business Engel” Tim Draper, Naval Ravikant, Roger Ver und Barry Silbert.
Neben diesen großen Playern gibt der Diar-Bericht an, dass mehr als 2.000 Investoren mit mindestens einer Blockchain-Firma dieses Jahr einen Deal eingegangen sind. Davon haben die aktivsten Investoren mit „mindestens“ acht ein Geschäft abgeschlossen. Im Hinblick auf die Profile der Investoren, waren 52% nicht exklusiv auf Krypto und Blockchain beschränkt, sondern wollten damit vielmehr ihr Portfolio diversifizieren.
Zuletzt untersuchte Diar noch die geografische Verteilung des Risikokapitals, wobei amerikanische Investoren mit 79% den Großteil ausmachen. 12% kommen aus China und 2% jeweils aus Südkorea und Singapur.
Der Diar-Bericht zeigt auch das aufkeimende Phänomen der „neuen Banken“ auf, die sich als Wegbereiter der Blockchain-Branche sehen, egal ob es sich dabei um „neu gewachsene“ Blockchain-Banken, die steigende Anzahl von Krypto-Firmen mit Banklizenz oder klassische Banken, die mit Fiat- und Krypto-Geld arbeiten handelt.
Wie jüngst berichtet, hat Südkoreas größter Risikokapitalgeber, die Korea Investment Partners (KIP), ihre erste Investition in ein Blockchain Start-Up getätigt. Die entsprechende Firma spezialisiert sich auf die Anwendung der Technologie im Bereich des Supply Chain Managements (Lieferung und Logistik). KIP ist dafür bekannt, in hochrangige Unternehmen zu investieren, darunter Naver — Südkoreas größte Suchmaschine und Eigentümer der populären japanischen Messenger-App LINE — sowie in den koreanischen Internet-Riesen Kakao, nebst weiteren.
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