Die vietnamesische Regierung warnt die heimische Bevölkerung vor dem Handel mit Kryptowährungen, da dieser noch nicht von den staatlichen Behörden reguliert wird.

Wie die vietnamesische Nachrichtenagentur Thanh Nien am Mittwoch berichtete, gab das Finanzministerium des Landes in diesem Zusammenhang bekannt, dass „Vietnam noch keinerlei Gesetze verabschiedet hat, die die Herausgabe, den Handel und den Austausch von virtuellen Währungen betreffen“.

Zudem würden Digitalwährungen nicht unter das vietnamesische Wertpapierrecht fallen. Der Handel von Wertpapieren sei ohnehin nur über die beiden zugelassenen Aktienbörsen Ho Chi Minh Stock Exchange und Hanoi Stock Exchange erlaubt.

Allerdings will sich das Finanzministerium nun um diese „Gesetzeslücke“ kümmern, indem es eine Arbeitsgruppe ins Leben ruft, die die Wirkungsmechanismen der Kryptobranche untersuchen und eine angemessene Krypto-Regulierung entwickeln soll. Das Ministerium will zunächst Aufmerksamkeit für das Thema schaffen, um die heimische Bevölkerung vor den Risiken zu schützen, die mit dem Handel von und Investitionen in Kryptowährungen einhergehen. Ganz besonders auf die Gefahr betrügerischer Krypto-Projekte soll dabei verstärkt hingewiesen werden.

Die jüngste Warnung kommt vor dem Hintergrund eines neuen umstrittenen Krypto-Projekts namens Pi Network, das besonders in Südostasien zurzeit an Beliebtheit gewinnt. Beobachter vermuten, dass es sich dabei um ein betrügerisches Schneeballsystem handeln könnte. Wie ein Blockchain-Experte der Technischen Hochschule Hanoi gegenüber den vietnamesischen Medien meint, ist das Pi Network weitaus weniger transparent als legitime Blockchain-Netzwerke.

Cointelegraph hatte in der Vergangenheit schon berichtet, dass die vietnamesische Regierung Kryptowährungen ohnehin kritisch gegenübersteht, obwohl sie die Blockchain-Technologie wiederum befürwortet. Nachdem Kryptowährungen im Jahr 2018 bereits als Zahlungsmittel verboten wurden, warnen die Behörden in regelmäßigen Abständen vor Krypto.