Die traditionellen Zahlungsdienstleister bemühen sich zunehmend darum, von den neuen Entwicklungen der Finanztechnologie nicht abgehängt zu werden, ganz egal, ob es sich dabei um Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) oder Stablecoins handelt.

Einen weiteren Beleg dafür lieferte Mastercard-Chef Michael Miebach am Donnerstag in einer Pressekonferenz zum zweiten Quartal. So gab Miebach hier an, dass er sein Unternehmen auch in den Bereichen Kryptowährungen und CBDCs gut positioniert sieht:

„Wir sehen uns als vielschichtiger Zahlungsdienstleister, weshalb wir auch in diesen Bereichen aktiv sind, um Lösungen anzubieten.“

In der Tat ist Mastercard bisher versucht, mit den Innovationen der Kryptobranche mitzuhalten, was nicht zuletzt durch die Ambitionen des großen Konkurrenten Visa bedingt ist. So hat Mastercard im Februar verraten, noch im laufenden Jahr Kryptowährungen einzubinden, womit diese für knapp 1 Mrd. Nutzer als Zahlungsmittel bei mehr als 30 Mio. Onlinehändlern zur Verfügung stehen würden.

Anfang der Woche hat der Zahlungsanbieter wiederum ein neues Förderprogramm für Startups im Rahmen von Mastercard Start Path ins Leben gerufen, um Fintechs und Unternehmen zu fördern, die mit digitalen Vermögenswerten, Kryptowährungen und Blockchain arbeiten. Dabei wurden zuletzt die Blockchain-Startups SupraOracles und STACS sowie das Krypto-Unternehmen Taurus und Mintable in das Programm aufgenommen.

Darüber hinaus hat Mastercard jüngst eine virtuelle Testumgebung an den Start gebracht, die Zentralbanken dabei helfen soll, die Herausgabe von Digitalwährungen zu erproben. Die Plattform ist sowohl für Wholesale- als auch für Retail-CBDCs designt, und gibt praktische Einblicke darüber, wie die Zentralbank-Digitalwährungen mit bestehenden Zahlungssystemen interagieren könnten.

In diesem Zusammenhang meinte Miebach im Rahmen der Pressekonferenz: „Die Länder müssen abwägen, wofür bestehende Zahlungssysteme zukünftig gebraucht werden und was die CBDC lösen sollen, egal ob es sich dabei um finanzielle Inklusion oder die Abwicklung von grenzübergreifenden Zahlungen handelt. Wir haben in allen Bereichen Expertise.“

Auch bei den Stablecoins mischt Mastercard mit, obwohl hier bereits etablierte Kryptowährungen wie der von Circle lancierte Stablecoin USD Coin (USDC) auf dem Markt ist und das Facebook Krypto-Projekt Diem ebenfalls in diese Kerbe schlägt. Miebach bestätigt, dass das firmeneigene Zahlungsnetzwerk darauf vorbereitet wird, Stablecoin-Zahlungen abwickeln zu können, sofern deren Herausgeber die rechtlichen Vorgaben erfüllen.