In einem Interview mit Cointelegraph-Reporter Joe Hall am vergangenen Dienstag sprach David Olsson, globaler Leiter des institutionellen Vertriebs bei BlockFi, über den Stand der institutionellen Akzeptanz von Kryptowährungen. BlockFi ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das Vermögensverwaltungsprodukte für Privatkunden anbietet, darunter etwa durch Krypto finanzierte Kredite, Zinskonten und Kreditkarten mit Bitcoin (BTC)-Belohnungen. Institutionellen Anlegern bietet die Plattform BlockFi Finanzierungsmöglichkeiten für Kapitaleffizienz, die Möglichkeit, Coins zur Absicherung und für Leerverkäufe zu leihen, sowie eine institutionelle Handelsinfrastruktur.

Auf die Frage, welche aufregenden Trends es unter institutionellen Kunden gibt, die Krypto verwenden, sagte Olsson gegenüber Cointelegraph: "Von den 80 Prozent der Top-50-Hedgefonds weltweit, mit denen wir gesprochen haben, wollen alle auf irgendeine Art in den Kryptobereich einsteigen. Sie eröffnen dazu etwa Trading Desks oder investieren in Kryptofirmen, die von 25- bis 30-Jährigen geführt werden, die wissen, wie man das Beste aus den Kryptomärkten herausholt und die Risiken managt." 

"Es ist tatsächlich ein Generationending. Die frühen Vermögensverwalter haben nicht die natürliche, digitale Perspektive eines jüngeren Menschen. Aber wir sehen hier ein enormes Interesse."

Olsson erklärte gegenüber Cointelegraph, dass sich Hedgefonds schon seit geraumer Zeit positionieren, um in Kryptowährungen einzusteigen, da die Liquidität und die Institutionalisierung in diesem Bereich in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben. Laut einer Studie von Fidelity vom vergangenen Jahr planen 70 Prozent der befragten Finanzinstitute, im nächsten Jahr in Kryptowährungen zu investieren. 90 Prozent haben angegeben, das in den nächsten fünf Jahren tun zu wollen. "Bitcoin hat in den letzten 10 Jahren im Durchschnitt eine Rendite von über 100 Prozent pro Jahr eingebracht, verglichen mit etwa 10 Prozent pro Jahr für Aktien in den USA. Das Thema wird also einfach zu wichtig, als dass man es ignorieren könnte", wie Olsson hinzufügte.

"Kryptowährungen können das Finanzsystem weltweit in Ordnung bringen. Zuallererst könnten sie die teuren Bankengebühren beseitigen."

Olsson wies aber auch darauf hin, dass sich einige Institutionen nicht hundertprozentig sicher fühlen, da Regionen mit hoher Liquidität für Kryptowährungen nicht immer eine entsprechende Regulierung haben, um derartige Dienstleistungen geregelt anbieten zu können. "Um die Akzeptanz zu erhöhen, braucht man eine institutionelle Infrastruktur, also Identitätsprüfungen, Geldwäsche Bekämpfungsmaßnahmen, finanzielle Transparenz, Cybersicherheit. Kurz gesagt, all die Dinge, die den Kunden wichtig sind."

Wie Cointelegraph bereits berichtete, könnte die Nachfrage unter großen Investoren immer noch hoch sein, da am Freitag 30.000 BTC von Coinbase heruntergenommen wurden.