Es waren deprimierende zwei Wochen für jeden, der die vielen Schlagzeilen gelesen hat, die das "Ende von Bitcoin" und das Platzen der "Bitcoin-Blase" propagieren. Wenig überraschend also, dass sich Pessimisten durch den aktuellen Sinkflug des Kryptowährungsmarktes nun dazu berufen fühlen, lautstark zu verkünden, dass sie "es ja gesagt" hätten.

Diese Phrasendrescherei ist nicht unbegründet, wenn man in Betracht zieht, dass die Kryptowährungsmärkte insgesamt zwei dramatische Korrekturen in unter zwei Monaten erlitten haben. Eine kurz vor Weihnachten und die aktuellste in der letzten Woche. Sogenannte Branchenexperten haben die Meinung in Interviews mit Mainstream-Medien geäußert, dass sie mit dem Platzen der Krypto-Blase rechnen, jedoch ohne tatsächliche Beweise anzuführen, dass die Märkte einen nicht rückgängig zu machenden Schaden erlitten haben.

Was wir wissen

Eine Welle von Unsicherheit in Südkorea hat letzte Woche zu einem massiven Verkauf von Kryptowährungen geführt, da Händler rigorose Regulierungen durch die Regierung befürchtet haben. Diese Furcht wurden noch weiter geschürt, als missverstandene Meldungen über ein vollständiges Handelsverbot von Kryptowährungen in einem Land öffentlich wurden, auf das 20 Prozent des weltweiten Handels entfallen.

Jetzt ist deutlich geworden, dass Südkorea lediglich den anonymen Handel verbieten will - das heißt, dass Leute die mit Kryptowährung handeln möchten, das über zugelassene Börsen mit einem registrierten Bankkonto tun müssen. Außerdem ist es Ausländern und Minderjährigen im Land verboten, Kryptohandel zu betreiben, während die Regierung Steuern für die Börsen, in Übereinstimmung mit bestehenden Regelungen, einführen wird.

Dazu kamen dann auch noch leise Andeutungen über weitere regulatorische Schritte in China, das bereits Kryptobörsen im Land verboten hatte. Es ist nicht überrraschend, dass die Märkte wie üblich reagiert haben, wenn es einen Anflug von schlechten Neuigkeiten gibt, und sind nun eher zu Bärenmärkten geworden.

Banken und Finanzinstitutionen immer noch skeptisch

Finanzdienstleistungsriese UBS ist besonders pessimistisch gegenüber Bitcoin. Auf dem World Economic Forum diese Woche hat der Vorstand Axel Weber gesagt, dass das Unternehmen Kunden dazu rät, sich von einem Investment in Bitcoin fern zu halten. In einem Interview mit CNBC sagte Weber:

"Privatkunden, die diese Produkte nicht im vollem Umfang verstehen, sollten vor Investments in diese Produkte geschützt werden. Denn wenn es einen Privatkunden in der Zukunft gibt, der davon betroffen ist, wird wieder die Frage aufkommen, welche Bank es denn war, die ihm dieses Produkt verkauft hat und dann wird den Banken wieder die Schuld an dem gegeben, was da passiert."

Weber sagte weiterhin, dass das wachsende Interesse in Kryptowährungen auf der ganzen Welt zwangsläufig zu weiteren Regierungen führen wird. Regulierungen könnten zu weiteren Korrekturen des Marktes führen, wie er gegenüber Bloomberg gesagt hat.

Anfang dieser Woche hat der Wall-Street-Experte Peter Boockvar behauptet, dass Bitcoin im Jahr 2018 auf bis zu 800 Euro fallen könnte. Er hat die ansteigende Beliebtheit der Kryptowährungen mit deren Inflationssicherheit und Seltenheit in Verbindung gebracht.

Regierungen haben das Schicksal der Kryptowährungen in der Hand

Ein Thema, das immer deutlicher wird, ist, dass Mainstream-Investment-Institutionen immer noch die Sorge haben, dass eine Regulierung die Zukunft von Kryptowährungen behindert. Wie Weber in seinem Interview mit Bloomberg angemerkt hat, wird das Interesse von Investoren immer erst durch den Wertanstieg eines Anlagegenstandes geweckt. Er gesteht, dass Kryptowährungen nicht unbemerkt geblieben sind, aber die Unsicherheit der Zukunft von diesen ist viel zu riskant, als dass institutionelle Investoren sich zu 100 Prozent einbringen könnten.

Aber das, was von Kritikern unausgesprochen bleibt, ist die Tatsache, dass jeglicher positive Schritt von Ländern ein exponentielles Wachstum und die Akzeptanz von virtuellen Währungen bewirken könnte. Dieses Jahr hält zweifellos viel bereit und es wäre noch viel zu früh, wenn Leute jede einzelne Kryptowährung schon jetzt abschreiben würden.