Während die internationale Politik im Zwist liegt und die Zentralbanken sich gegenseitig unterbieten, wird die Lage für Anleger immer gefährlicher. Nachfolgend erklären wir, warum Bitcoin das Potenzial hat, in diesen stürmischen Zeiten zum „rettenden Ufer“ zu werden.
Währungsmärkte in bedrohlicher Lage
Die USA, und auch andere Länder, versuchen momentan durch Zinssenkungen ihre Wirtschaft anzukurbeln. Da damit aber unweigerlich eine Abwertung von Sparvermögen einhergeht, flüchten sich Anleger in wertstabile Anlageprodukte wie Gold, Staatsanleihen und zunehmend auch Bitcoin, wie Wirtschaftswissenschaftler Raoul Pal erklärt.
Auf Twitter hatte der ehemalige Top-Manager von Goldman Sachs kürzlich davor gewarnt, dass die Welt geradewegs auf eine Währungskrise zusteuert, von der Bitcoin allerdings profitieren könnte. Dabei betont der Experte ausdrücklich die Dringlichkeit der momentanen Lage:
„Wir stehen auf dem Währungsmarkt kurz vor dem wichtigsten Knackpunkt, den ich in meiner 30-jährigen Laufbahn bisher gesehen habe. Es scheint, als ob der US-Dollar unkontrolliert in die Höhe schießen könnte."
Dahingehend verweist Pal auf den sogenannten Trade Weighted US Dollar Index, der den Wert des US-Dollars anzeigt. Sollte der Index über einen Wert von 130 ansteigen, bricht er damit aus einer großen Tassenformation aus, was den US-Dollar in ungeahnte Höhen treiben könnte.
Für den ADXY, ein Index, der die Gesamtheit der asiatischen Währungen abbildet, sieht es derweil noch schlimmer aus. Da alle wichtigen asiatischen Währungen zuletzt mehr als 20% verloren haben, ist der Index nun am „Kliff des Todes“ angekommen, wie es der Ökonom nennt. Ein Absturz unter diese Marke könnte dementsprechend schlimme Folgen haben.
Ein weiterer Index für die Währungen einiger Entwicklungsländer zeigt sich ähnlich schwach und droht gleichsam auf ein neues Rekordtief zu fallen.
Mindestens sieben weitere Währungen haben zuletzt ebenfalls an Wert verloren, woraus sich schließen lässt, dass ein erstarkender US-Dollar eine massive Welle der Abwertung anderer Währungen auslöst. Dies könnte letztendlich sogar zu einer neuen Finanzkrise führen, wie der Experte vermutet. Allerdings könnten diese Entwicklungen für Bitcoin wiederum positiv sein.
So fasst Pal abschließend zusammen:
„Leider befinden wir uns in einer der bedrohlichsten Lagen der gesamten Finanzmarktgeschichte. Sie stimmen meiner Einschätzung der Wahrscheinlichkeit vielleicht nicht zu, aber Sie können das bestehende Risiko NICHT von der Hand weisen.
Staatsanleihen. US-Dollar. Bitcoin und Gold.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“
Bitcoin ist die bessere Alternative
Die Anleger werden unterdessen zunehmend nervös, da die Zentralbanken zeigen, dass sie gewillt sind, Quantitativen Lockerung zu betreiben. So hatte die amerikanische Zentralbank zunächst den Leitzins gesenkt, woraufhin China die heimische Währung wiederum abgewertet hat.
Die nachfolgende Grafik zeigt, dass dieses „Zündeln“ bereits reelle Auswirkungen hat.
Wie zu erkennen ist, hat die Abwertung des chinesischen Yuans dessen Wechselkurs am 5. August nach oben getrieben (blaue Linie). Anschließend ging es für Bitcoin fast zeitgleich um 14% nach oben (orange Linie). Daraus lässt sich schlussfolgern, dass chinesische Anleger auf Bitcoin ausweichen, um eine Entwertung ihrer Spar- und Anlagevermögen zu vermeiden.
Neben den USA und China hatten zuletzt auch die Zentralbanken in Thailand und Neuseeland ihren Leitzins gesenkt, was vermuten lassen könnte, dass sich ein globaler Trend anbahnt.
Korrelation zwischen Kryptowährungen und Aktienmärkten. Quelle: SFOX
Laut einer neuen Studie geht die Korrelation zwischen Bitcoin und den klassischen Aktienmärkten derweil immer mehr zurück. In der obigen Grafik ist zu sehen, dass Bitcoin unter allen Kryptowährungen sogar die geringste Korrelation aufweist (-0,402), hier gemessen am wichtigen Aktienindex S&P 500. Diese Unabhängigkeit ist umso interessanter, da die marktführende Kryptowährung von einer schwächelnden Wirtschaft am wenigsten betroffen wäre und deshalb eine gute Alternative bietet.
Hohe Renditechancen sind das Sahnehäubchen
Die Experten sind sich deshalb einig, dass Bitcoin immer mehr zum „rettenden Ufer“ für Anleger wird.
So hatte Anthony Pompliano, der Mitgründer von Morgan Creek Digital Assets, vor wenigen Tagen gegenüber CNBC bestätigt, dass die Handlungen der Zentralbanken zum Vorteil von Bitcoin sind. In der Abwertung des Yuans sieht Pompliano einen wichtigen Katalysator für den jüngsten Aufschwung von Bitcoin und betont im gleichen Atemzug, dass auch die geringe Korrelation zu den klassischen Aktienmärkten eine wichtige Triebfeder ist. Als weiteren entscheidenden Faktor führt der Experte an, dass Bitcoin eine überproportional hohe Rendite verspricht, was wiederum das Risiko-Ertrags-Verhältnis besonders positiv gestaltet.
Die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold hat sich unterdessen nahezu verdoppelt, woran zu erkennen ist, dass Anleger nun auch in der führenden Kryptowährung ein sicheres Wertaufbewahrungsmittel sehen.
Tom Lee, der Chefanalyst von Fundstrat, vermutet, dass die Anleger in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Turbulenz deshalb immer mehr auf Bitcoin ausweichen werden, was dessen Kurs weiter in die Höhe treiben sollte:
„Bitcoin wird für Anleger zunehmend zur wichtigen Absicherung. Die Senkung des Leitzinses bringt mehr Liquidität in die Märkte, was gleichsam bedeutet, dass mehr Geld in riskante Investitionen fließt, die wiederum irgendwie abgesichert werden müssen. Dies ist vorteilhaft für Bitcoin.“
Schon Anfang des Jahres hatte Lee prognostiziert, dass der Bitcoin-Kurs bald sein bisheriges Rekordhoch knacken könnte.
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