Bitcoin (BTC) konnte seine Zuwächse weiter ausbauen und erreichte am 1. März fast 45.000 US-Dollar. Zinsspekulanten wetten weniger auf eine aggressive Zinserhöhung im Jahr 2022 und die Anzahl der Wal-Adressen ist aufgrund der Diskussion darüber, dass sich BTC als unpolitischer sicherer Hafen erweist, in die Höhe geschnellt.

Händler reduzieren Wetten auf Zinserhöhung um halben Prozent

Der BTC-Kurs stieg um über 4 Prozent auf fast 45.000 US-Dollar. Einen Tag zuvor hatte er den größten Tageszuwachs seit Februar 2021 verzeichnet. Es wurden eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt, darunter der Ausschluss aus dem globalen Zahlungssystem SWIFT. Nun kommen Bedenken im Hinblick auf die Auswirkungen auf das globale Wachstum und die Inflation auf.

In den Swaps zu der Sitzung der US-Zentralbank Mitte März wurde mit einer Zinserhöhung um 24,5 Basispunkte ab dem 1. März 2022 gerechnet. Das deutet darauf hin, dass eine Zinserhöhung um 0,5 Basispunkte, die im letzten Monat noch von den Zinshändlern zu 100 Prozent befürwortet wurde, weniger wahrscheinlich ist.

US Forward Swaps - Federal Funds Effective Rate. Quelle: Bloomberg

Unterdessen haben die Händler ihre Erwartungen für die Anzahl der Zinserhöhungen im Jahr 2022 von sieben auf fünf reduziert, wie Lisa Abramowicz von Bloomberg anhand des folgenden Charts erklärte.

Implizierter Tagessatz und Anzahl der Erhöhungen/Senkungen. Quelle: Lisa Abramowitcz

Zu dieser Neubewertung kam es im Zuge der boomenden Nachfrage seitens der Anleger nach sicheren Häfen, darunter US-Staatsanleihen und Gold. 

Bitcoin ist zuvor aufgrund der Befürchtungen im Zusammenhang mit aggressiven Zinserhöhungen der US-Zentralbank um über die Hälfte gesunken. Nun reagierte dieser ebenfalls mit einer deutlichen Erholung, die zum Teil auf Berichte zurückzuführen war, dass russische Bürger die Kryptowährung kaufen würden, um Sanktionen zu umgehen.

"Bitcoin verzeichnete heute einen deutlichen Anstieg, da er seinen Status als sicherer Hafen wohl etwas zurückgewonnen hat, während sich der Russland-Ukraine-Konflikt weiter verschärft", so Walid Koudmani, Analyst bei XTB Market, gegenüber Bloomberg.

Die Daten des Kryptoforschungsunternehmens CoinMetrics zeigen auch einen deutlichen Anstieg der Adressen, die mindestens 1.000 BTC halten und in der Branche als "Wale" bezeichnet werden. Die Zahl stieg von 2.127 am 27. Februar auf 2.266 am 28. Februar.

Bitcoin-Adressen mit über 1.000 BTC. Quelle: CoinMetrics, Messari

25 Basispunkte oder nicht?

Raphael Bostic, Präsident der US Zentralbank von Atlanta, sprach sich auf der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Zentralbank Ende Februar für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte aus. Aber er sagte auch, dass ein höheres Inflationsergebnis, als erwartet, ihn dazu veranlassen könnte "einen Anstieg um 50 Basispunkte für März" in Betracht zu ziehen.

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Aber der Analyst Nick von Ecoinometrics glaubt, dass der Ukraine-Konflikt die US-Zentralbank zu Vorsicht zwingt. Er glaubt, da die Inflation wahrscheinlich aufgrund der höheren Ölpreise noch eine Weile hoch bleiben werde, droht eine zu aggressive Zinserhöhung im März einen Einbruch auf dem Aktienmarkt auszulösen.

"Die Inflation ist so hoch, dass wir uns wahrscheinlich einen Einbruch des Aktienmarktes bis auf -20 Prozent leisten können", wie er erklärte.

"Aber darunter muss sie die Straffung zurücknehmen oder riskiert einen mehrjährigen Bärenmarkt. Das ist natürlich nicht gut für Bitcoin."

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