Zentralbanken sollten laut einem Vertreter der Bank of Japan ein tieferes Verständnis für die Folgen digitaler Währung entwickeln.

Laut Reuters erklärte der stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan, Masayoshi Amamiya am 27. Februar, digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) könnten den Zahlungsverkehr rationalisieren und den privaten Geldfluss erleichtern, aber gleichzeitig Finanzinnovationen des Privatsektors sowie Banken abwürgen:

"Wenn Länder die Herausgabe digitaler Zentralbankwährungen erwägen, sollten sie eine umfassende Prüfung der Auswirkungen auf ihre Abrechnungs- und Finanzsysteme durchführen."

CBDCs für entwickelte Volkswirtschaften weniger bedeutend

Amamiya stellte fest, dass Japan - im Gegensatz zu Schwellenländern - nicht unmittelbar eine CBDC herausgeben könnte. Man sei aktuell der Meinung, dass sich die fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf die Bekämpfung der Geldwäsche durch Vorschriften und Aufsicht konzentrieren sollten, anstatt digitale Währungen auszugeben.

Amamiya räumte jedoch ein, die Bank von Japan werde ein CBDC-Forschungsteam einrichten und mit anderen Ländern an deren Analyse arbeiten. Damit spielte er auf die Zusammenarbeit an, die die Institution im Januar mit den Zentralbanken Kanadas, Großbritanniens, der Europäischen Union, Schwedens und der Schweiz begonnen hatte.

Andere japanische Funkionäre vertreten, was die Herausgabe einer digitalen Währung betrifft, jedoch eine proaktivere Haltung. Der Leiter der Forschungskommission für Banken- und Finanzsysteme der Liberaldemokratischen Partei Japans, Kozo Yamamoto, sagte unlängst, das Land sollte in zwei bis drei Jahren einen digitalen Yen einführen:

"Je früher, desto besser. Wir werden Vorschläge für die Aufnahme in die politischen Richtlinien der Regierung erarbeiten und hoffentlich in zwei bis drei Jahren umsetzen".