Zhao Dong, ein Aktionär der Kryptobörse Bitfinex hat Berichten zufolge bekannt gegeben, dass sich die Börse umgerechnet 889,4 Mio. Euro in harten und weichen Verpflichtungen für ihr firmeneigenes Initial Exchange Token Offering gesichert habe. Die Krypto-Nachrichtenplattform Coindesk berichtete am 9. Mai darüber.

Wie bereits berichtet, kamen die Pläne für einen firmeneigenen Bitfinex-Börsen-Token zunächst Ende April auf. Weitere Details wurden später von Dong sowie in einem mutmaßlich offiziellen Marketing-Dokument enthüllt, das iFinex herausgegeben haben soll. iFinex ist das Unternehmen hinter Bitfinex und dem Stablecoin Tether (USDT).

Ein Whitepaper, das Bitfinex am 8. Mai veröffentlichte, hat bestätigt, dass die Börse beabsichtige, umgerechnet bis zu 889,4 Mio. Euro in firmeneigenen "LEO"-Nutzungs-Token in einem privaten Verkauf bis zum 11. Mai herauszugeben. Ein solcher Token sei jeweils 1 Tether wert.

Im seinem jüngsten Bericht zum chinesischen Messenger-Dienst WeChat erklärte Zhao, "es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Bitfinex keinen öffentlichen Verkauf durchführen wird", da sich die Börse sich bereits genügend harte und weiche Verpflichtungen gesichert habe, um seine Zielinvestition in Höhe von umgerechnet 889,4 Mio. Euro von privaten Anlegern zu erreichen.

Weiche Verpflichtungen sind Fälle, in denen Investoren nach der Überprüfung des LEO-Whitepapers sich immer noch dazu entscheiden könnten, das Geschäft platzen zu lassen. Zhao hatte bereits erwähnt, dass Investoren ihre weichen Verpflichtungen zu harten Verpflichtungen umwandeln können, indem sie eine Anzahlung in Höhe von 10 Prozent leisten.

Die 889,4 Mio. Euro in weichen und harten Verpflichtungen bedeuten also, dass es passieren könnte, dass einige Investoren sich doch noch umentscheiden. In diesem Fall, so Zhao würden die übrig gebliebenen Token an andere ausgegeben werden, solange bis keine mehr übrig sind.

Wie berichtet, betreibt Zhao neben seiner Beteiligung an Bitfinex einen großen chinesischen außerbörslichen BTC-Handelsplatz und ist der Gründer von DFund aus Singapur.

Indessen hat die New Yorker Staatsanwaltschaft Bitfinex kürzlich vorgeworfen, Nutzergelder in Höhe von umgerechnet rund 756 Mio. Euro verloren zu haben und den Verlust anschließend heimlich mit Finanzmitteln von Tether gedeckt zu haben. Tether selbst wurde ebenfalls wieder kritisiert, weil die Coins nur zu 74 Prozent durch US-Dollar-Reserven gedeckt seien.

Tether dementierte diese Vorwürfe offiziell und beide Unternehmen kritisierten die New Yorker Behörden heftig für die Art und Weise, wie sie diese erhoben hatten. Die Muttergesellschaft iFinex geht weiterhin gerichtlich gegen diese Vorwürfe vor. Ein Richter hatte sich am Montag teilweise auf die Seite der beiden Angeklagten Unternehmen gestellt.

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