Der deutsche Digitalverband Bitkom betrachtet die aktuelle Corona-Krise als Chance, die Implementierung der Blockchain-Technologie in Europa voranzutreiben und einen europäischen Binnenmarkt für digitale Assets wie Bitcoin und Ethereum zu schaffen, so Bitkom in seiner Pressemitteilung am 27. März. 

Europaweite einheitliche Regeln gefordert

Patrick Hansen, der Blockchain-Experte vom Bitkom, ist überzeugt, Europa habe die Möglichkeit, “bei der Blockchain weltweiter Vorreiter zu werden” und einheitliche Regeln für den Umgang mit der Technologie zu definieren:

“Die aktuelle Corona-Krise zeigt, dass Europa die Digitalisierung deutlich schneller vorantreiben muss als bisher. Die Blockchain-Technologie bietet für die Finanzbranche gewaltige Möglichkeiten, wenn wir jetzt die Weichen richtig stellen.“

Eine der wichtigsten Forderungen von Bitkom ist eine verbindliche, einheitliche Regelung für Krypto-Vermögenswerte. Dies sei nur mittels bindender EU-Regulierung zu erreichen – eine Richtlinie zum Umgang mit Krypto-Assets sei dafür nicht ausreichend. 

Vor allem im Wettbewerb mit dem asiatischen Blockchain-Raum sowie der US-Konkurrenz sieht der Verband Handlungsbedarf für Europas Krypto-Binnenmarkt. Dabei plädiert der Digitalverband für eine eindeutige Klassifizierung von Token-Arten (Payment-, Investment-, und Utility-Token) sowie deren Einordnung anhand der Token-Risiken. 

Deutschland als Beispiel für EU-Maßnahmen

Der Bitkom betrachtet die in Deutschland in Kraft getretene Regulierung von Krypto-Assets mit der neu eingeführten BaFin-Lizenz für Kryptoverwahrer im Jahr 2020 als gutes Vorbild für eine EU-Regulierung.

Die BaFin, die deutsche Regulierungsbehörde für das Bankwesen, hat Anfang März Richtlinien für Kryptowährungen verabschiedet. Dabei wurde auch eine Lizenz für Unternehmen eingeführt, die damit handeln und Kryptowährungen für Dritte verwahren.