Laut dem vom Bundeskriminalamt (BKA) am 12. Juni veröffentlichten Bundeslagebild zur Wirtschaftskriminalität 2017 hat diese unter anderem wegen Betrügereien mit Kryptowährungen in 2017 ein Fünfjahreshoch erreicht.

Neben virtuellen Währungen führt das BKA Anlegerbetrug durch Binäre Optionen, Social Bots und sogenannten CEO-Fraud als bedeutende Entwicklungen bei der Wirtschaftskriminalität auf.

Laut dem BKA-Bericht kommen bei Kryptowährungen auch immer wieder Schneeballsysteme und andere Anlagebetrugsmodelle zum Einsatz. Eine stark steigende Tendenz bei ICOs und dem Interesse an Kryptowährungen an sich führe zu einem Anstieg der Wirtschaftskriminalität.

Das BKA verweist dabei auf eine Statistik von Coinschedule, laut der es im Jahr 2017 weltweit mehr als 200 Initial Coin Offerings (ICOs) mit einer Gesamtinvestitionssumme von knapp 3,9 Mrd. US-Dollar gegeben habe. Betrügereien fänden aber auch bei existierenden Kryptowährungen nach deren ICO statt.

In der BKA-Statistik für Wirtschaftskriminalität werden aber nicht nur Anlagebetrugsfälle und Diebstähle von Token berücksichtigt, sondern auch Infektionen von PCs, Smartphones und Webseiten durch Mining-Malware und sogenannte Crypto-Trading-Bots. Bei allen Betrugsvarianten setzten die Kriminellen teilweise auf sogenanntes Multi-Level-Marketing, um möglichst viele Anwender in die Falle zu locken.

Betrügereien und Cyberkriminalität rund um Kryptowährungen sind ein großes Problem für das Anlegervertrauen in die Digitalwährungen. Am vergangenen Wochenende sollen Berichte über einen Hack der Krypto-Börse Coinrail für einen Fall der Kurse des gesamten Kryptowährungsbereichs gesorgt haben. Aber auch andere negative Nachrichten mit Krypto-Bezug könnten zu dem jüngsten Rückgang geführt haben.

Am 7. Juni sorgte etwa eine Meldung bei CNBC für Aufruhr, wonach in diesem Jahr bereits umgerechnet eine Milliarde Euro an Kryptowährung gestohlen worden sein soll.