Der britische Broker für Kryptowährungen BCB Group plant die Gründung einer Tochtergesellschaft in der Schweiz, meldete das Schweizer Finanzportal finews.ch heute, am 11. April.

Aufgrund ihrer unter dem Namen “Crypto Nation” bekanntgewordenen Strategie, stelle die Schweiz eine ideale Plattform für die von BCB geplante Expansion dar, teilte das Unternehmen dem Portal mit. Der Krypto-Broker werde sich mit seiner Schweizer Niederlassung einer Selbstregulierungsorganisation anschliessen und mit der Finma zusammenarbeiten.

Neben der Bekanntmachung seiner Expansionspläne hat die BCB Group ebenfalls am 11. April per Pressemitteilung eine neue Prime-Brokerage-Lösung angekündigt. Diese soll institutionellen Anlegern Transaktionen mit „OTC best execution“-Garantie auf verschiedenen Krypto-Handelsplätzen in Dollar, Euro, Schweizer Franken, dem britischen Pfund und 19 weiteren Währungen ermöglichen. Aktuell bietet die BCB Group den Handel der Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash and Ripple XRP an.

Die Schweiz hat sich unter dem Stichwort „Crypto Nation“ als attraktiver Standort für Unternehmen aus dem Krypto-Bereich früh in Stellung gebracht und lockt mit der Aussicht auf eine klare und faire Regulierung immer mehr Firmen an. So kündigte etwa die Krypto-Börse Bitfinex Ende März an, ihr Geschäft künftig aus der Schweiz betreiben zu wollen.

Zahlreiche global tätige Großversicherer wie die Munich Re, die Allianz und Aegon haben ebenfalls im März die Gründung der B3i Services AG in der Schweiz bekanntgegeben, welche eine Blockchain-Handelsplattform für die gesamte Wertschöpfungskette der Versicherungswirtschaft entwickeln soll.

Gegenüber Kryptowährungen zeigte sich die Schweizer Nationalbank (SNB) im Vergleich zu anderen Zentralbanken jüngst aufgeschlossen. Auch wenn Kryptowährungen keine echte Konkurrenz für traditionelle Währungen darstellten,  seien Digitalwährungen aus dem Privatsektor besser und weniger risikoreich sind als staatlich ausgegebene Versionen, merkte das SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maehler in einer Rede am 5. April an.