William Harrington, der Treuhänder im Insolvenzverfahren der Krypto-Sparplattform Celsius, hat sich gegen einen Antrag des Krypto-Unternehmens ausgesprochen, der Bonuszahlungen an 62 Mitarbeiter der Firma im Wert von 2,96 Mio. US-Dollar vorsieht.

Im Einspruch gegen die Pläne von Celsius schreibt der Treuhänder am 27. Oktober:

„Es verstößt nicht nur gegen den gesunden Menschenverstand, sondern auch gegen das Insolvenzrecht, dass ein Unternehmen, das nicht mehr geschäftsfähig ist, Bonuszahlungen im Wert von mehreren Millionen Dollar auszahlen will.“

Weiter argumentiert der Treuhänder, dass Celsius erst mal nachweisen muss, dass die Boni auf Grund der Faktenlage gerechtfertigt sind. Bisher hätte die Krypto-Sparplattform keine entsprechenden Zahlen vorgelegt, um eine dahingehende Rechtfertigung zu untermauern.

Obwohl der Einspruch den Mitarbeitern von Celsius nicht grundsätzlich absprechen will, dass diesen gemäß dem Umstrukturierungsplan (KERP) gewisse Bonuszahlungen zustehen, hält der Treuhänder die von Celsius angegeben Informationen nicht für ausreichend, um eine derartige Höhe der Boni zu begründen.

KERPs sollen Anreize dafür liefern, dass die Mitarbeiter effektiv an der Umstrukturierung einer insolventen Firma. Obwohl Sonderzahlungen an Geschäftsführer in diesem Kontext überzogen wirken, können diese in einigen Fällen durchaus sinnvoll sein.

Im Gegensatz zu den persönlichen Daten der Celsius-Gläubiger werden die Mitarbeiterdaten nicht öffentlich gemacht, so werden die geplanten Bonuszahlungen nur dem Gericht vorgelegt.

Auch diesen Umstand kritisiert der Treuhänder, denn dadurch wäre es für andere beteiligte Parteien nicht möglich, zu verstehen, ob die betreffenden Mitarbeiter womöglich als Insider handeln und sich selbst die Bonuszahlungen ausschütten.

Den Antrag für die Boni hat Celsius am 11. Oktober gestellt, die Anhörung über den Sachverhalt ist für den 1. November geplant.