Die Gruppe der Zentralbankchefs und Direktoren für Beaufsichtigung (GHOS) innerhalb der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat einen globalen Standard für Banken beim Umgang mit Kryptowährungen angenommen. Dieser Standard würde eine maximale Obergrenze von 2 % an Krypto-Vermögen für Banken festsetzen. Laut offizieller Ankündigung müssen die neuen Vorgaben spätestens bis zum 1. Januar 2025 umgesetzt werden.
Der Entwurf unter dem Namen „Prudential treatment of cryptoasset exposures“ formuliert einen finalen Standard für den Umgang von Banken mit digitalen Assets, darunter tokenisierte Finanzprodukte, Stablecoins und Kryptowährungen. Im Entwurf wurde auch das Feedback von betroffenen Stakeholdern aus einem Konsultationsverfahren vom Juni berücksichtigt. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht gibt in diesem Kontext an, dass der neue Standard schon bald als neues Kapitel in die Basler Rahmenregelungen aufgenommen wird.
Die Ankündigung der BIZ erklärt im Hinblick auf den Entwurf, dass die Berührungspunkte zwischen Bankenwesen und Kryptobranche bisher noch überschaubar sind, aber dass die jüngsten Entwicklungen „die Wichtigkeit einer minimalen Rahmenregelung zur Risikominimierung für international aktive Banken“ aufzeigen. Und weiter:
„Nicht gedeckte Kryptowährungen und Stablecoins mit ineffektiven Stabilisierungsmechanismen müssen mit Vorsicht behandelt werden. Der Standard schafft eine robuste und überlegte Rahmenregelung für den Umgang international aktiver Banken mit Kryptowährungen, die verantwortungsvolle Innovation mit Finanzstabilität verbindet.“
Pablo Hernández de Cos, der Vorsitzende des Basler Ausschusses und Chef der spanischen Zentralbank, kommentiert den neuen Standard derweil wie folgt:
„Der neue Standard für Kryptowährungen ist ein weiterer Beleg für unsere Bestrebungen und Bemühungen, für globale Koordination zu sorgen, um Risiken für die Finanzstabilität zu minimieren. Der Vorschlag des Ausschusses für 2023-24, der heute von der GHOS angenommen wurde, stärkt in dieser Hinsicht Regulierung, Überwachung und Geschäftspraktiken der Banken auf der ganzen Welt. Der Fokus liegt dabei ganz besonders auf den aufstrebenden Risiken im Hinblick auf Digitalisierung, klimabezogene Finanzrisiken und die Umsetzung von Basel III.“
Die BIZ hatte im September die Ergebnisse eines Pilottests für eine überregionale Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) veröffentlicht, mit der zuvor über einen längeren Zeitraum bereits grenzübergreifende Zahlungen im Wert von 22 Mio. US-Dollar abgewickelt wurden. An dem Pilot haben die Zentralbanken von Hongkong, Thailand, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) sowie 20 Privatbanken aus den jeweiligen Ländern teilgenommen.
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