Die Schweizer Gemeinde Zermatt, die auch das Matterhorn beheimatet, ist jetzt die zweite Gemeinde der Alpenrepublik, die Steuerzahlungen offiziell in Bitcoin (BTC) akzeptiert.

Um Steuerzahlungen in der marktführenden Kryptowährung zu ermöglichen, haben sich die Behörden der Gemeinde mit dem Schweizer Krypto-Finanzdienstleister Bitcoin Suisse zusammengetan.

Bitcoin Suisse sorgt für die Umsetzung

Laut einer entsprechenden Mitteilung von Bitcoin Suisse nimmt Zermatt seit dem gestrigen 28. Januar 2020 Bitcoin als Zahlungsmittel für Gemeindesteuern an.

Durch die Zusammenarbeit mit Bitcoin Suisse sind die Behörden von Zermatt nun in der Lage, die von Bürgern eingezahlten Bitcoin in Schweizer Franken umzuwandeln. Bitcoin Suisse wickelt diesen Prozess ab und überweist die erhaltenen Steuergelder automatisch auf die Konten des örtlichen Finanzamts.

Pioniergeist ist Markenzeichen

Den Steuerzahlern vom Matterhorn stehen dabei zwei verschiedene Wege zur Verfügung, um die Kryptowährung zu nutzen. So können sie ihre Zahlungen entweder über einen entsprechenden Automaten tätigen, der im Rathaus von Zermatt aufgestellt ist, oder über ein Online-Portal. Allerdings müssen sich Steuerzahler, die einen dieser beiden Wege wählen wollen, zunächst beim örtlichen Finanzamt für eine Krypto-Zahlungsmethode anmelden.

Romy Biner-Hauser, die Bürgermeisterin von Zermatt, erklärt, welcher Gedanke hinter der neuartigen Krypto-Zahlungsmethode steckt:

„Innovativer Pioniergeist ist eines der Markenzeichen von Zermatt, weshalb wir uns freuen, unseren Bürgern diejenigen Zahlungsmethoden anbieten zu können, die sie bevorzugen.“

Die Schweizer Stadt Zug hat 2016 als erste damit begonnen, Bitcoin-Zahlungen anzubieten. Wie Cointelegraph damals berichtet hatte, hatte die als „Crypto Valley“ bekannte Stadt im Mai 2016 Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit für verschiedene öffentliche Dienstleistungen eingeführt. Allerdings beschränkten sich die Bitcoin-Zahlungen auf ein Limit von 200 Schweizer Franken.

Während die Schweiz in Sachen Krypto-Finanzdienstleistungen mutig vorangeht, halten die Behörden anderer Länder Steuerzahlungen in Form von Bitcoin noch für zu risikobehaftet, da die Kryptowährung noch immer starken Kursschwankungen unterliegt.

So haben Parlamentarier des amerikanischen Bundesstaates New Hampshire am 8. Januar einen Gesetzentwurf zurückgezogen, der den dortigen Behörden erlaubt hätte, Krypto-Steuerzahlungen anzunehmen. Der Grund dafür war, dass der Bitcoin-Kurs schlicht nicht stabil genug sei.