Die konservative US-Denkfabrik Heritage Foundation argumentiert, dass die Regierung, statt eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) auszugeben, dafür sorgen sollte, dass die Öffentlichkeit die von ihr bevorzugten Währungen, einschließlich private, verwenden kann.
In einem Kommentar am 12. Februar erklärte die Heritage Foundation, das globale Stablecoin-Projekt Libra von Facebook sei "nur eines von vielen Beispielen dafür, dass die Ausgabe von Geld keine zentralisierte Funktion der Regierung sein muss". Im Bericht wird auf Aussagen eingegangen, laut denen der öffentliche Sektor sicherstellen müsse, dass souveräne Währungen im Zentrum des Finanzsystems jeder Nation bleiben:
"Regierungsbeamte sollten alternative Geldformen nicht unterdrücken, um souveräne Währungen zu schützen; sie sollten die Entscheidungsfähigkeit der Menschen darüber schützen, welche Formen von Geld das beste Zahlungsmittel sind."
Verbrauchersouveränität statt Währungssouveränität
Im Bericht heißt es, dass das Prinzip der Währungssouveränität, von dem das Gouverneursratsmitglied der US-Zentralbank Lael Brainard im Februar sprach, durch das Konzept der Konsumentensouveränität ersetzt werden sollte.
Die Heritage Foundation spricht auch die allgemeine Besorgnis an, dass Stablecoins und Kryptowährungen das Risiko von Kriminalität und Betrug erhöhen würden. Dazu hieß es, "die Regierung muss keine eigene digitale Währung schaffen, um Leute vor diesen Problemen zu schützen". Im Dokument heißt es:
"Wie beim derzeitigen Zahlungssystem kann jedes System, das auf Kryptowährungen basiert, von Regierungen auf Betrug, Verbraucherverluste und illegale Aktivitäten überwacht werden."
Wettbewerb zwischen US-Zentralbank und Privatbanken
Im Bericht werden auch die Bedenken angesprochen, dass die US-Zentralbank nicht mit dem privaten Sektor konkurrieren sollte. Die Zentralbank konkurriere mit ihrem Echtzeit-Zahlungsinstrument mit Privatbanken. Cointelegraph berichtete, dass man erwarte, dieser stelle eine Bedrohung für private Banken dar. Im Dokument heißt es, dass eine CBDC auch eine Art von Wettbewerb zum Nachteil des privaten Sektors wäre:
"Wenn nicht nur Banken oder bestimmte Arten von Finanzunternehmen, sondern alle einen direkten Zugang zu den Konten bei der US-Zentralbank haben, dann werden die Privatbanken in direktem Wettbewerb mit der Zentralbank um Privatkunden stehen. Wenn sich die US-Zentralbank in diese Richtung bewegt, werden die Privatbanken und auch ihre Kunden verlieren. Letztendlich hätte die Bundesregierung die volle Kontrolle über das Geld, das auf das Konto jedes Einzelnen eingezahlt und auch wieder ausgezahlt wird."
Dem Bericht zufolge ist die direkte Kontrolle der Regierung über die Konten aller Leute eines der Ziele solcher Handlungen. Laut der Heritage Foundation sei "dieses Niveau von staatlicher Kontrolle einfach nicht mit wirtschaftlicher und politischer Freiheit vereinbar".
CBDCs in Washington im Gespräch
Wie Cointelegraph Anfang des Monats berichtete, sagte Brainard auch, dass die Institution gegenüber einer digitalen Zentralbankwährung offener sei als zuvor. Gestern befragte der Kongressabgeordnete Bill Foster einen Mitarbeiter der US-Notenbank zu den Fortschritten im Zusammenhang mit der US-CBDC. Darauf hieß es, dass die Institution noch nicht sicher sei, ob die Einführung einer solchen digitalen Währung eine gute Idee wäre.
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