Krypto und Blockchain müssen im amerikanischen Präsidentschaftswahlkamp ab sofort auf einen ihren größten Fürsprecher verzichten.
Der Unternehmer Andrew Yang, der als ein möglicher Kandidat für die Demokratische Partei im Wahlkampf angetreten war, hat seine Bemühungen nun aufgegeben, wie NPR am 11. Februar berichtet. An seine Anhänger richtete sich Yang dabei mit folgenden Worten:
„Es gibt zwar noch viel zu tun, aber ich bin Mathematiker durch und durch, weshalb nach den heutigen Zahlen klar ist, dass wir dieses Rennen nicht mehr gewinnen werden […]. Ich bin keiner dieser Politiker, der einen verlorenen Kampf nicht aufgibt, um weiter Spenden einzuheimsen. Aus diesem Grund gebe ich hiermit bekannt, dass ich mich aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurückziehe.“
Der amerikanische Wahlkampf befindet sich momentan in seiner Vorphase, in der die Demokratische Partei zunächst ihren Kandidaten für den Antritt gegen den Republikaner und aktuellen Präsidenten Donald Trump bestimmt. Bei den internen Wahlen im Bundesstaat Iowa konnte Yang lediglich 1% der Stimmen gewinnen, in New Hampshire hatte er zuvor ein ähnlich schwaches Ergebnis erzielt, was ihn nun wohl zu seiner Entscheidung bewegt hat.
Auf seinem Twitter-Profil zeigt er sich nichtsdestotrotz kämpferisch und verspricht seinen Anhängern, dass er „zurückkommen“ werde.
Krypto-Fürsprecher Yang
Yang war unter den angetreten Wahlkämpfern für einen Mix aus wirtschaftsliberaler und sozialer Politik bekannt. So zeigte er sich einerseits als großer Befürworter für technologische Weiterentwicklungen wie Blockchain und Kryptowährungen, während er sich andererseits auch für die Stärkung des „kleinen Mannes“ einsetzte, weshalb er das Bedingungslose Grundeinkommen zu einem seiner hauptsächlichen Programmpunkte gemacht hatte.
Vergangenen Sommer hatte Yang zum Beispiel erklärt, dass er Blockchain-basierte Wahlverfahren einführen würde, falls er ins Präsidentenamt käme. Im November 2019 zeigte er dann wiederum auf, wie er die Kryptobranche regulieren würde, wobei er betonte, dass es klare Regeln geben müsse. Diese Forderung hatte er zuvor schon im April formuliert.
Im November 2019 stieß er in der Krypto-Community allerdings auch auf Gegenwind, da sein Bedingungsloses Grundeinkommen aus dieser Ecke Kritik erntete. So befürchteten einige Stimmen damals, dass er mit seiner Idee „jedem Amerikaner Geld zu geben“, die Verschuldung der USA weiter vorantreiben und für eine zusätzliche Entwertung des US-Dollars sorgen würde.
Außerdem hatte Yang seinen Anhängern ermöglicht, Wahlkampfspenden in Form von Bitcoin über das Lightning Network zahlen zu können.
USA öffnet sich bereits für Krypto und Blockchain
Selbst ohne die zukünftige Unterstützung von Yang scheinen Krypto und Blockchain in den USA immer weiter Fuß zu fassen. So verzeichnet das Land immer mehr Unternehmen und Patente in diesem Sektor.
Das Blockchain-Startup Simba Chain hatte zum Beispiel gegenüber Cointelegraph Anfang des Monats angegeben, dass eine Forschungsgruppe der amerikanischen Marine 10 Mio. US-Dollar in das Projekt investiert hat, um einen sicheren Blockchain-basierten Messenger-Dienst zu entwickeln.
Auch die amerikanische Zentralbank öffnet sich angesichts der bevorstehenden Zentralbank-Digitalwährung Chinas mittlerweile für den Gedanken einer eigenen Digitalwährung. So hatte der Aufsichtsrat der „Fed“ jüngst signalisiert, womöglich ein solches Projekt untersuchen zu wollen.
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