Ryan Taylor, Geschäftsführer der Dash Core Group, vermutet in einem Interview mit Cointelegraph vom 23. Oktober, dass Zentralbank-emittierte Kryptowährungen „die unvermeidbare Zukunft“ sind. Allerdings sind es, seiner Meinung nach, jedoch die Menschen, die „entscheiden werden, welche Zahlungsmittel sie im täglichen Leben nutzen wollen.“

Am Rande der Money 20/20 Konferenz sprach Taylor mit CT und gab zu, dass Zentralbanken gewisse Vorteile bei der Herausgabe von Kryptowährungen hätten. Allerdings wäre fraglich, welche Formen diese annehmen würden und wie der Markt darauf reagiert. Er argumentiert in diesem Kontext, dass „der freie Markt letztendlich besser Zahlungsmittel gestalten kann als die Regierung“. Dazu führt er aus:

„Ich denke, dass es unvermeidbar ist. Die Regierungen unterliegen entweder auch dem Wettbewerbsdruck oder haben eigene Bedürfnisse, selbst eine Kryptowährung herauszugeben. Jedoch glaube ich nicht, dass man hier die tollsten Innovationen sehen wird.“

Taylor geht außerdem davon aus, dass Regierungen aller Länder schon sehr bald die Krypto-Branche regulieren werden, wobei „die kleineren Nationen die Vorreiter sind, da hier die Risiken am geringsten sind.“ Der Dash Geschäftsführer prognostiziert jedoch, dass die US-Regierung zu Beginn des nächsten Jahres eine eigene Regulierung auf den Weg bringen wird.

Im Juli hatte Cointelegraph auch schon mit Ryan Taylor gesprochen, wobei es hauptsächlich um die Sicherheit von Kryptowährungen und die etwaige Klassifizierung als Wertpapier ging.

Zusätzlich ging Taylor auf die Kommentare vom Ethereum (ETH) Entwickler Joey Zhou ein, der den venezolanischen Petro, die staatliche Kryptowährung von Venezuela, bezichtigte, Teile des Dash Modells kopiert zu haben. Taylor zeigt sich wenig verwundert und sagt:

„Unser Projekt ist Open-Source, weshalb der „Plagiatsvorwurf“ schwierig anwendbar ist, jedoch gibt bedeutsame Teile, die kopiert wurden.“

Zuvor hatte diese Woche ein leitender Angestellter der Bank of Japan angegeben, dass Zentralbank-vergebene Digitalwährungen kein praktisches Finanzmittel wären, da sie die Abschaffung von Fiat-Geld bedingen würden, um erfolgreich zu sein.

Im Juli hatte eine Studie des EU-Parlaments allerdings ergeben, dass solche Zentralbank-Kryptowährungen ein „Hilfsmittel“ für den mangelnden Wettbewerb der Krypto-Branche sein könnten.