Nach dem Bekanntwerden von privat versandten Drohungen durch Tangleblog-Betreiber Steffen Vogt an eine IOTA-kritische Sicherheitsforscherin sieht sich dieser zu einer öffentlichen Entschuldigung genötigt. Wie der unter dem Spitznamen Limo bloggende Steffen Vogt am 14. August auf dem Tangleblog bekanntgab, will dieser für zwei Wochen keine Inhalte posten und über sein bisheriges Verhalten kritisch nachdenken.

Unprofessionelles Verhalten

Vogt hatte zuvor der Sicherheitsforscherin Sarah Jamie Lewis in einer Direktnachricht damit gedroht, sie mit einem Artikel öffentlich als Lügnerin zu diskreditieren, da sie seiner Meinung nach Unwahrheiten über IOTA verbreite. Der Blogger wollte sie damit zu wissenschaftlich fundierten Antworten auf das Mitglied der IOTA Foundation Hans Moog zwingen, der sie nach Vogts Aussage mehrfach vergeblich für einen kritischen Meinungsaustausch kontaktiert hätte. In seiner Nachricht warnte der Blogger sogar damit, Lewis könne Aufgrund seiner Initiative ihren Job verlieren.

Lewis postete mit Erlaubnis Vogts dessen Nachricht und präzisierte ihre Kritik an IOTAs geplantem Coordicide-Projekt mit technischen Argumenten in einer öffentlichen Antwort.

Damit hätte die Sache eigentlich enden können, hätte Vogt nicht, trotz dieser mit sehr zweifelhaften Methoden erzwungenen Erklärung durch die Sicherheitsforscherin, diese in der Folge auf seinem Blog weiter öffentlich diffamiert. Die entsprechenden Blogeinträge wurden mittlerweile zwar von Vogt gelöscht, sind aber über das Webarchiv weiterhin einsehbar.

IOTA distanziert sich von Vogt

Was die IOTA Foundation von diesem Verhalten hielt, ließ diese dann klar per Twitter wissen, ohne den Vorfall und die beteiligten Personen explizit zu erwähnen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Vogt von IOTA zeitnah per E-Mail eine klare Aufforderung bekam, seine Kampagne gegen Lewis zu beenden und sich bei der Forscherin zu entschuldigen.

Übersetzung: “IOTA ist ein zulassungsfreies Ökosystem, das darauf abzielt, DLT zu verwirklichen und eine neue Vertrauensschicht für unsere digitale Wirtschaft einzuführen. Wir haben eine große und begeisterte Gemeinschaft, was auch bedeutet, dass wir nicht immer mit dem Engagement und den Meinungen der gesamten Community einverstanden sind.”

Coordicide-Projekt hat für IOTA höchste Priorität

Während der Tangleblog aktuell pausiert, liegt der Ball inzwischen wieder bei der IOTA Foundation. Lewis hatte in ihrer Antwort auf den Blogger Vogt nämlich einige kritische Punkte des Coordicide-Projekts angemerkt. Unter anderem zweifelt sie die Möglichkeit einer Dezentralisierung des Tangles durch die von IOTA bislang vorgeschlagenen Milestones für den “Coordicide” an. 

Inwiefern IOTA mit dem Coordicide erfolgreich sein wird, kann aktuell noch nicht gesagt werden. Dass die IOTA Foundation aber ein fünf Millionen US-Dollar schweres Förderprogramm für Forscher aufgelegt hat, deutet darauf hin, dass die Organisation das Projekt ernst nimmt.