Die Europäische Zentralbank (EZB) soll die Umsetzung eines neuen Gesetzes vorbereiten und mahnt die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dazu, die Vorschriften für Kryptowährungen einheitlich zu gestalten.

Einem Bericht der Financial Times vom Sonntag zufolge war die EZB über die möglichen regulatorischen Überschneidungen zwischen den jeweiligen Zentralbanken in der EU und den Kryptounternehmen besorgt. Unterdessen bereiten sich die Behörden auf die Umsetzung der Verordnung für Märkte für Krypto-Assets (MiCA) vor. Das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der Europäische Rat haben sich am 30. Juni darauf geeinigt, Krypto-Emittenten und -Dienstleister, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, rechtlich einheitlich zu behandeln.

Die Regulierungsbehörden aus 19 EU-Mitgliedstaaten sollen im Juli in einer Sitzung des Aufsichtsrates über MiCA und seine mögliche Umsetzung sprechen. Sobald das Gesetz in Kraft tritt, müssen Vermögenswertdienstleister bestimmte Anforderungen zum Schutz der Anleger einhalten und ihre Kunden vor den potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Investitionen in einen volatilen Kryptomarkt warnen. Die EU-Beamten haben außerdem 18 Monate Zeit, um den vorgeschlagenen Regulierungsrahmen zu prüfen, zu bewerten und festzustellen, ob andere Krypto-Produkte wie Non-fungible Token (NFTs) umfasst.

"Das ist eine große Herausforderung", wie ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter einer Regulierungsbehörde erklärte. "Ist es angesichts der 18 Monate bis zum Inkrafttreten der MiCA-Verordnung besser zu sagen: 'Bis dahin könnt ihr machen, was ihr wollt, es gibt keine Vorschriften', oder ist es besser zu versuchen, die Sache in den Griff zu bekommen?"

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Vor der Verabschiedung der MiCA-Verordnung mussten die Finanzaufsichtsbehörden der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten die Regulierung von Kryptowährungen weitgehend innerhalb ihrer eigenen Grenzen handhaben. Vor kurzem haben sich die Länder auf die Bildung einer Behörde zur Überwachung der Bestimmungen zur Bekämpfung von Geldwäsche für Kryptounternehmen geeinigt. In Deutschland ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Erteilung von Lizenzen an Kryptounternehmen zuständig, die Dienstleistungen im Land anbieten wollen.