Die Zentralbank von Ägypten möchte eine digitale Version des ägyptischen Pfunds herausbringen, um damit Kosten einzusparen. Dies berichtet die englischsprachige Zeitung Amwal Al Ghad am 16. Dezember.

Ayman Hussein, leitender Angestellter bei der Zentralbank Ägypten (CBE), gab am Sonntag auf einer Konferenz in Abu Dhabi bekannt, dass zu dem Thema derzeit eine „Machbarkeitsstudie“ durchgeführt wird.

Ähnlich wie andere Staaten der Region geht Ägypten davon aus, dass eine digitale Blockchain-Version der eigenen Fiat-Währung dabei helfen kann, die Kosten für Herausgabe und Verwaltung von Münzen und Scheinen zu reduzieren.

Dieser Schritt folgt dem Plan, langfristig im Land das Bargeld abzuschaffen.

Hussein gibt an, dass „eine Vielzahl internationaler Institute“ an der Machbarkeitsstudie beteiligt sind, wobei er „deren Namen nicht nennen möchte und auch keine weiteren Angaben machen kann, ob die Digitalwährung lediglich zwischen Banken oder auch mit den Kunden gehandelt wird.“

Bisher zeigte sich Ägypten gegenüber dezentralisierten Kryptowährungen eher risikoscheu, so gab es schon 2017, zum Start der ersten Bitcoin-Kryptobörse des Landes, entsprechenden Gegenwind.

Damals meinte die Zentralbank, dass es „keinerlei Recht oder Gesetz“ geben würde, das solche Aktivitäten „erlaubt“, wie das Blatt Egypt Independent schrieb. Auf die Kryptobörse Bitcoin Egypt konnte beim heutigen Redaktionsschluss nicht mehr zugegriffen werden.

Im Januar äußerten sich die religiösen Führer des Landes ebenfalls kritisch über Kryptowährungen, indem sie behaupteten, dass der Handel von Bitcoin im Islam verboten sei. Weiter heißt es, dass Bitcoin „direkt zur Terrorismusfinanzierung genutzt wird“.

Die Regierung der Türkei warnte zuletzt gleichermaßen, dass Bitcoin-Handel nicht mit dem Islam vereinbar sei. Im April kam die Studie eines indonesischen Fintech-Startups allerdings zu dem Schluss, dass Bitcoin nach Scharia-Recht „generell zulässig“ ist.