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EU-Banken: Bemühung um Euro-gekoppelten Stablecoin bis 2027

Eine Gruppe von 10 Banken aus der EU bemüht sich um die behördliche Genehmigung der niederländischen Zentralbank, um „in der zweiten Hälfte des Jahres 2026” einen Stablecoin einzuführen.

EU-Banken: Bemühung um Euro-gekoppelten Stablecoin bis 2027
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Eine Gruppe von zehn Banken plant, Ende des Jahres 2026 unter einer von der niederländischen Zentralbank zugelassenen Entität einen an den Euro gekoppelten Stablecoin einzuführen.

In einer Mitteilung vom Dienstag gab BNP Paribas bekannt, dass sie sich mit neun anderen in der EU ansässigen Banken zusammenschließen werde, um „in der zweiten Hälfte des Jahres 2026” einen an den Euro gekoppelten Stablecoin auf den Markt zu bringen. Das von den Banken gegründete Unternehmen Qivalis mit Sitz in Amsterdam wird einen Stablecoin auf den Markt bringen, der den regionalen Rahmenbedingungen für Märkte für Krypto-Assets (MiCA) entspricht. Es müsse nur noch eine behördliche Genehmigung eingholt werden.

„Bei einem nativen Euro-Stablecoin geht es nicht nur um Bequemlichkeit, sondern um monetäre Autonomie im digitalen Zeitalter“, sagte Jan-Oliver Sell, CEO von Qivalis. „Das bietet europäischen Unternehmen und Verbrauchern neue Möglichkeiten, mit On-Chain-Zahlungen und Märkten für digitale Vermögenswerte in ihrer eigenen Währung zu interagieren.“

Der Schritt hin zu einem bedeutenden, an den Euro gekoppelten Stablecoin erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die US-Aufsichtsbehörden Vorbereitungen treffen, ein Gesetz zur Schaffung eines Rahmens für Zahlungs-Stablecoins in den USA umzusetzen. Der Gesetzentwurf mit dem Namen GENIUS Act wurde im Juli von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet.

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Der Gouverneur der niederländischen Zentralbank, Olaf Sleijpen, warnte unterdessen vor den potenziellen Risiken für die Geldpolitik, die mit dem Wachstum des Stablecoin-Marktes einhergehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlichte im November einen Bericht, in dem sie feststellte, dass die mit Stablecoins verbundenen Risiken wahrscheinlich begrenzt seien, aber „das schnelle Wachstum eine genaue Beobachtung” rechtfertige.

Laut Jürgen Schaafhe, Berater der EZB, hatten auf Euro lautende Stablecoins zuletzt eine Marktkapitalisierung von weniger als 350 Millionen Euro. Das entsprach im Juli weniger als 1 % des globalen Marktes.

Tether steigt aus Rennen um EU-Stablecoins aus

Der Stablecoin-Emittent Tether hat am 25. November die Rücknahme seines an den Euro gekoppelten Coin EURt eingestellt, etwa ein Jahr nachdem er diese Einstellung angekündigt hatte. Das Unternehmen erklärte damals, seine Entscheidung sei auf die MiCA-Vorschriften der EU zurückzuführen. CEO Paolo Ardoino behauptete, diese würden Risiken für Stablecoins mit sich bringen.